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„vorwurfe Sind in Keiner Weise Haltbar“

Kirchen Zeitung
December 1, 2015

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Mit Nachdruck hat Bischof Norbert Trelle den Vorwurf zuruckgewiesen, das Bistum Hildesheim habe staatsanwaltliche Untersuchungen im Falle des sexuellen Missbrauchs eines jungen Madchens vereiteln wollen. Dieser Vorwurf sei ungeheuerlich, jeder Fall werde akribisch gepruft, sagte Trelle auf einer Pressekonferenz am Dienstag.

Am Montagabend hatte die ARD in der Reportage „Richter Gottes – die geheimen Prozesse der Kirche“ dem Bistum vorgeworfen, 2010 einen angezeigten Missbrauchsvorwurf zu spat an die Staatsanwaltschaft gegeben zu haben. Dabei ging es um den Geistlichen Peter Riedel, der im Zusammenhang mit den Missbrauchen im Canisus-Kolleg bundesweit fur Schlagzeilen gesorgt hatte. In Hildesheim hatte er unter anderem den sozialen Mittagstisch in der Gemeinde Guter Hirt aufgebaut.

„Es gab keine eindeutigen Hinweise“

„Angesichts des tatsachlichen Ablaufs der Geschehnisse sind die Vorwurfe in keiner Weise haltbar“, sagte der Bischof. Nachdem die Erziehungsberechtigten im Namen des Opfers im November 2010 eindeutige Vorwurfe erhoben hatten, habe das Bistum unmittelbar die Missbrauchsanzeige zur Ermittlung an die Staatsanwaltschaft abgegeben. Ein Gesprach, das bereits mehrere Monate vorher mit dem 14-jahrigen Madchen in Begleitung seiner Lehrerin gefuhrt worden war, habe keine eindeutigen Hinweise auf sexuellen Missbrauch ergeben“, erganzte Weihbischof Heinz-Gunter Bongartz, der damals als Personalchef fur die Mitarbeiter in der Seelsorge zustandig war.

In dem ersten Gesprach habe das Madchen ausschlie?lich von einem Kuss auf die Wange und von Umarmungen berichtet. Er selbst habe die 14-Jahrige ermutigt, das Gesprach mit weiteren Vertrauenspersonen zu suchen. „Damit wollten wir einen Ansto? geben und helfen, dass sich das Madchen gegebenenfalls offnen kann.“ Ein solches Vorgehen wird von vielen Opferverbanden ausdrucklich empfohlen, erlauterte Bongartz.

In dem Fernsehbeitrag wurde der Vorwurf erhoben, das Bistum habe es versaumt, die Erziehungsberechtigten uber das Gesprach mit dem Madchen zu informieren. Tatsachlich sei das auf Wunsch des Opfers unterblieben. „Wenn ich an dieser Stelle etwas falsch gemacht habe, dann ist das so. Es ging aber nie darum, den Tater zu schutzen, sondern darum, Vertrauen zu dem Madchen aufzubauen“, stellte Bongartz klar. In den vergangenen Jahren habe er alles getan, um Opfern Gelegenheit zu geben, offen und angstfrei uber sexuellen Missbrauch zu sprechen.

Die Chronologie der Ereignisse habe dem Fernsehsender vorgelegen. „Uns ist es daher unverstandlich, wie auf dieser Grundlage derartige Vorwurfe in der Reportage erhoben werden konnten“, sagten Bongartz und Trelle ubereinstimmend.

 

 

 

 

 




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