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Versohnung Anbieten

netzwerkB
December 17, 2015

http://netzwerkb.org/2015/12/17/versoehnung-anbieten/

Bischof Trelle vom Bistum Hildesheim soll „Missbrauchs-Vorwurf“ vertuscht haben, laut SPIEGEL ONLINE 15.12.2015.

Von komplettem „Versagen“ und „Rucktritt“ ist die Rede.

In Deutschland gibt es bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung keine Melde- und Anzeigepflicht. Insofern hatte Bischof Trelle, wenn er angeblich einen „Missbrauchs-Vorwurf“ vertuscht haben soll, nicht gegen die gesetzliche Norm unseres Staates versto?en. „Vertuschen“ ist in Deutschland durch die aktuelle Gesetzeslage legal.

netzwerkB fordert schon seit 2010 eine Anzeige- und Meldepflicht bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung – Bischof Trelle konnte so gesetzlich zur Verantwortung gezogen werden, wenn der Vorwurf der Vertuschung ihm nachgewiesen wurde.

netzwerkB fordert ebenfalls schon seit 2010 die Aufhebung der Verjahrungsfristen bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Im vorliegenden Fall von Pater Peter R., der 2010 auch im Zentrum des Missbrauchsskandals am Canisius-Kolleg mit mehr als 100 Opfern stand hatte die Staatsanwaltschaft ermitteln mussen. In der derzeitigen Gesetzeslage kann sie nicht ermitteln. Verjahrungsfristen dienen dazu, mutma?liche Opfer wieder zum Schweigen zu bringen.

Ob Bischof Trelle im vorliegenden aktuellen Fall gesetzlich nicht korrekt gehandelt hat will angeblich die Staatsanwaltschaft jetzt feststellen.

Die verjahrten Falle, gezwungen durch den Gesetzgeber, fallen unter den Tisch. Das ist unmenschlich, denn damit werden alte Wunden bei den Opfern wieder aufgerissen.

Erst wenn der Gesetzgeber die Verjahrungsfristen komplett aufhebt werden die Opfer nicht weiter zum Schweigen gezwungen.

Wir von netzwerkB wollen mit Bischof Trelle reden!

Anstatt ihn medial aufs Schafott zu fuhren, bieten wir ihm einen „Akt der Versohnung“ an: Mit ihm gemeinsam wollen wir neue Wege suchen, gewaltfrei und liebevoll miteinander umzugehen, um einen Weg zur Aufarbeitung der Verbrechen zu finden.

Bisher haben wir uns immer nur bekampft, Kirchenobere gegen Opferverbande und umgedreht – uns zu versohnen, das ist das Einzige, was wir noch nicht versucht haben.



Fur Ruckfragen:

netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.

Telefon: +49 (0)4503 892782 oder +49 (0)160 2131313

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