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Kurienkardinal Muller Bezeichnet Schwarzgeld-story Als «nonsens»

kath.net
December 18, 2015

http://www.kath.net/news/53329

Prafekt der Glaubenskongregation: «Jeder, der nur ein wenig Verstand im Kopf hat, erkennt die bose Absicht.» Dabei deutete Muller an, dass der Urheber nach seiner Einschatzung «eher nicht» im Vatikan, sondern in Deutschland zu suchen sei.

Munchen (kath.net/KNA) Kurienkardinal Gerhard Ludwig Muller ist erneut Berichten uber eine angebliche schwarze Kasse in der von ihm geleiteten vatikanischen Glaubenskongregation entgegengetreten. In einem Interview mit dem Magazin «Focus» wies er die am 9. Dezember von der «Bild»-Zeitung verbreitete Story als «Nonsens» und «Verbreitung von dummlichen Geruchten» zuruck.

Er stelle keine Vermutungen daruber an, wer dahinter stecke, so der Kardinal weiter: «Aber jeder, der nur ein wenig Verstand im Kopf hat, erkennt die bose Absicht.» Dabei deutete Muller an, dass der Urheber nach seiner Einschatzung «eher nicht» im Vatikan, sondern in Deutschland zu suchen sei.

«Bild» hatte ohne nahere Quellen- und Zeitangaben uber eine angebliche Razzia in der Kurienbehorde berichtet, bei der im Buro von Mullers damaligem Verwaltungsleiter 20.000 Euro Bargeld hinter einer Wurstchendose gefunden und beschlagnahmt worden seien. Daraufhin seien auch Ermittlungen gegen den Kardinal selbst eingeleitet worden.

Diesen Punkt hatte Muller bereits am Erscheinungstag gegenuber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) dementiert. Dem «Focus» sagte er nun, auch gegen seinen Mitarbeiter werde nicht ermittelt. Von dem angeblichen Bargeldfund habe er erst aus der Boulevardzeitung erfahren: «Ich habe besseres zu tun, als mich mit handlichen oder schwarzen Kassen abzugeben.»

Eine Prufung im Rahmen der neuen Finanzkontrollen im Vatikan und der Umstellung auf ein Budget-System sei «demagogisch zu einem Skandal-Geschrei aufgebauscht worden», sagte der Kurienkardinal wortlich: «Es war nichts los au?er dem, was losgetreten wurde.» Der in der «Bild»-Geschichte beschuldigte Mitarbeiter habe «sehr engagiert gearbeitet». Er sei auf seinen fruheren Posten zuruckgekehrt, «nachdem er sich mit dem neuen anglophon gepragten System nicht anfreunden kann».

Der normale Haushalt der Glaubenskongregation werde von der Vatikanischen Guterverwaltung APSA gemanagt, erlauterte Muller. Der Verwaltungsleiter der Kongregation fungiere dabei als Mittelsmann. Er selbst sei froh, «wenn mir fur diese Fragen moglichst wenig Zeit genommen wird», so der Kardinal.

Auch «die ganze Saga vom Luxusleben der Kardinale» sei auf gut bayerisch «ein gro?er Schmarrn», sagte der fruhere Regensburger Bischof. Abgesehen von seiner Privatbibliothek «wie sie jeder deutsche Universitatsprofessor hat» habe er keinen anderen Lebensstil als seine Eltern. Damit sei er auch zufrieden. Mullers Vater war Flie?bandarbeiter bei Opel, seine Mutter Hausfrau.

 

 

 

 

 




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