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Erzbistum Paderborn Zahlt 352.000 Euro an Missbrauchsopfer

Neue Westfalische
January 21, 2016

http://www.nw.de/nachrichten/regionale_politik/20685597_Erzbistum-Paderborn-zahlt-352.000-Euro-an-Missbrauchsopfer.html

Aufklarung: Die katholische Kirche zieht nach funf Jahren eine Zwischenbilanz

Paderborn. Das Erzbistum Paderborn hat in den vergangenen funf Jahren rund 352.000 Euro an Missbrauchsopfer ausgezahlt. Von Marz 2011 bis Dezember 2015 haben 105 Personen entsprechende „Antrage auf Leistungen in Anerkennung des Leids, das Opfern sexuellen Missbrauchs zugefugt wurde", gestellt, teilte Thomas Throenle von der Presse- und Informationsstelle im Erzbistum Paderborn nw.de auf Anfrage mit. Etwa ein Drittel der Antragsteller seien Frauen, zwei Drittel seien Manner.

Zustandig fur die Antrage ist die Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS) in Bonn, angesiedelt beim „Buro fur Fragen sexuellen Missbrauchs Minderjahriger im kirchlichen Bereich" der Deutschen Bischofskonferenz. Wird in Paderborn ein Antrag eingereicht, wird er nach erster Prufung nach Bonn weitergeleitet. Den Empfehlungen der Kommission folge das Erzbistum in der Regel, so Throenle. 62 Antrage aus Paderborn wurden der ZKS vorgelegt, 60 erkannte die Kommission an, 2 wurden abgelehnt.

Das Erzbistum habe 352.000 Euro „aufgrund der Empfehlungen an die Opfer uberwiesen". Die Entschadigungssummen schwanken zwischen 1.000 und 8.000 Euro. Damit setzt sich das Bistum uber die Deutsche Bischofskonferenz hinweg: Sie empfahl „materielle Anerkennungen" bis 5.000 Euro. Mit durchschnittlich 5.800 Euro liegt Paderborn im Mittelfeld. Das Erzbistum Koln zahlte durchschnittlich 7.800 Euro, das Bistum Aachen rund 4.800 Euro. Alle 27 Bistumer zahlten insgesamt 6,4 Millionen Euro aus.

Viele Antrage aus Munster und Freiburg

Nach Auskunft Throenles konnte das Erzbistum Paderborn 43 gestellte Antrage nicht anerkennen, weil der Missbrauch offenkundig in Heimen und (psychiatrischen) Kliniken nichtkirchlicher Trager passiert war oder die Zustandigkeit bei Orden lag, die wiederum nicht dem Erzbistum unterstehen und eigene Stellen zur Aufarbeitung haben.

1.650 Antrage sind insgesamt in Bonn eingegangen, 95 Prozent wurden mit der Empfehlung einer materiellen Anerkennung zuruckgegeben. Die meisten Antrage wurden in Munster (122), Freiburg (101) und Rottenburg-Stuttgart (93) bewilligt.

 

 

 

 

 




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