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Missbrauchsopfer Bei Befragung Pells in Rom

religion orf
February 24, 2016

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Der Finanzchef des Vatikans, der australische Kardinal Kardinal George wird per Videoschaltung als Zeuge im australischen Ballarat bei Melbourne aussagen. Zehn Missbrauchsopfer wollen personlich an der Befragung von Pell in Rom teilnehmen.

Der Finanzchef des Vatikans, der australische Kardinal Kardinal George Pell, wird per Videoschaltung zu Vorwurfen des Missbrauchs durch Priester in der Stadt Ballarat bei Melbourne als Zeuge aussagen. Der Kardinal wird am kommenden Sonntag in dem Konferenzsaal mit dem Gerichtssaal in Ballarat verbunden sein, berichteten italienische Medien.

Extra Raum fur Missbrauchsopfer

Zehn australische Missbrauchsopfer wollen personlich an der Befragung von Kurienkardinal George Pell in Rom teilnehmen. Dies habe die zustandige australische Regierungskommission zum Thema Kindesmissbrauch am Montag mitgeteilt, berichtete Radio Vatikan. Demnach hat die Kommission in Rom einen Raum fur die Anhorung gefunden, wo die Opfer Pells Aussage zur Abwehr von sexuellem Missbrauch in der australischen Kirche verfolgen konnen.

Kardinal George Pell

Voraussichtlich vier Stunden pro Tag vier Tage lang wird Pell zu Vorwurfen des Missbrauchs durch Priester in Ballarat aussagen. Der Kardinal bestreitet, von den Fallen gewusst zu haben. Mehrere Missbrauchsopfer werfen dem Prafekten des vatikanischen Wirtschaftssekretariats vor, ihre Falle in seiner Zeit als Erzbischof von Sydney vertuscht zu haben. Um wen genau es sich bei den in Rom anwesenden Betroffenen handelt, wurde jedoch nicht mitgeteilt.

Missbrauch von Minderjahrigen

Pell wird zudem vorgeworfen, einem der Missbrauchsopfer Schweigegeld angeboten zu haben, nachdem sich dieser ihm anvertraut hatte, und den Tater in eine andere Gemeinde versetzt zu haben. Pell ist auch mit Vorwurfen des sexuellen Missbrauchs Minderjahriger konfrontiert, die er vergangene Woche zuruckgewiesen hat.

Am Freitag hatte die australische Boulevardzeitung „Herald Sun“ berichtet, gegen den 74-Jahrigen selbst liefen polizeiliche Ermittlungen wegen angeblich begangener sexueller Ubergriffe in seiner Zeit als Priester und Bischof in Australien. Pell wies die Anschuldigungen umgehend als „unbegrundet und vollig falsch“ zuruck. Der Zeitpunkt dieser Veroffentlichungen sei lediglich dazu bestimmt, ihm und der katholischen Kirche gro?tmoglichen Schaden zuzufugen, hie? es in der Stellungnahme. Er verneine scharfstens jegliches Fehlverhalten. Bei Fragen der Polizei werde er kooperieren.

Spenden fur Reisekosten der Opfer

Im vergangenen Jahr konnte der Kurienkardinal aufgrund von Herzproblemen nicht selber nach Australien reisen. Die Untersuchungskommission gestattete ihm daher unlangst, seine Aussagen via Videoschaltung in Rom zu machen, behielt sich jedoch die genaue Wahl des Ortes vor.

Nach Informationen von Radio Vatikan hatte ein australischer Lokalradiosender zur finanziellen Unterstutzung aufgerufen, damit Betroffene nach Rom reisen konnen. Funf Spender stellten demnach insgesamt 204.000 australische Dollar zur Verfugung, um zehn Opfern die unmittelbare Teilnahme an der Befragung Pells zu ermoglichen.

 

 

 

 

 




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