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Missbrauch in Der Kirche: "Mir Fehlten Die Worte"

The Nachrichten
March 10, 2016

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Klasnic mit Bischof Manfred Scheuer bei der Bischofskonferenz in Linz. Bild: Weihbold

Dafur zahlte sie finanzielle Entschadigungen in Hohe von 20 Millionen Euro, entweder direkt oder in Form von Psychotherapien.

Mit diesen Zahlen zog Opferschutzanwaltin Waltraud Klasnic nun bei der Bischofskonferenz in Linz uber ihre Arbeit Bilanz. Seit sechs Jahren leitet die ehemalige VP-Landeshauptfrau der Steiermark jene Kommission, die entscheidet, ob Opfer anerkannt werden und wie viel Geld sie erhalten. Lediglich 95 Falle wurden abgelehnt, die laut Klasnic nicht glaubwurdig waren. Je nach Dauer und Schwere des Deliktes erhielten Opfer 5000, 15.000 oder 25.000 Euro. "In wenigen Fallen zahlten wir daruber hinaus."

"Es gab nie eine Einmischung"

Bei ihrem Start war die sogenannte Klasnic-Kommission die erste derartige Einrichtung in Osterreich. "Diese Entscheidung war absolut richtig. Wir haben erreicht, dass auch in der Gesellschaft solche Kommissionen nach unseren Richtlinien eingesetzt wurden", sagt die 70-Jahrige. "Damit wussten die Menschen erstmals, wohin sie sich wenden konnen." Mittlerweile gibt es in allen Diozesen Ombudsstellen und Kommissionen. Diese suchen das Gesprach mit Opfern und Beschuldigten und bereiten die Falle auf. Die letzte Entscheidung trifft Klasnics Expertenkommission – unabhangig, wie die Ex-Politikerin betont: "Es gab nie eine Einmischung. Jede Entscheidung wurde auf den Cent genau ausbezahlt."

Doch kann eine solche Kommission das erlittene Leid lindern? "Sie kann ein Zeichen der Anerkennung sein und den Menschen das Gefuhl geben, dass jemand mit ihnen ein Stuck des Weges geht." Vielen gehe es aber nicht nur um eine finanzielle Abgeltung: "Mit Geld kann man nicht zudecken, was der Seele eines Menschen angetan wurde. Viele haben die Erwartung, dass in die Pravention investiert und in Zukunft auch in der Ausbildung der Priester darauf Rucksicht genommen wird."

Grundsatzlich habe sie jeder einzelne Fall beruhrt: "Aber es gab Falle, wo es keine Worte mehr gab." Damit umzugehen, sei auch fur sie personlich nicht leicht gewesen. "Aber die Arbeit geht weiter. Das ist mir ein personliches Anliegen."

 

 

 

 

 




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