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„herzstuck Unseres Frankenlandes“

POW
April 21, 2016

http://www.pow.bistum-wuerzburg.de/nachrichten/index.html/%E2%80%9Eherzstueck-unseres-frankenlandes%E2%80%9C/4f4f56cd-8085-481c-a666-54781b25aff5?mode=detail

Nach Schandung der Kilianskrypta: Bischof Dr. Friedhelm Hofmann eroffnet mit Bu?ritus Gruft im Neumunster – Gebet um Heilung und Tauferneuerung – Frage des Bischofs: „Steht eine solche Entgleisung nicht doch in einem weiteren Zusammenhang mit offentlichen Kampagnen gegen die Kirche?“

Wurzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat die Kilianskrypta in der Neumunsterkirche nach der Beseitigung der Schmierereien am Donnerstagabend, 21. April, wieder eroffnet. Mit einem Pontifikalgottesdienst und einem Bu?ritus gab er das „Herzstuck unseres Frankenlandes“ wieder frei fur die Offentlichkeit. „Heile die Verletzungen, die uns die Schandung der Grabstatte der Frankenapostel zugefugt hat. Heile die Verletzungen, die Menschen einander zufugen, und lass sie ihren Hass uberwinden“, betete der Bischof beim Bu?ritus in der Kiliansgruft. Beim Taufgedachtnis besprengte er die geschandete Kiliansgruft mit Weihwasser, deckte anschlie?end den Altar neu ein und entzundete die Altarkerzen.

In seiner Predigt in der gut gefullten Neumunsterkirche ging der Bischof ein auf die durch die Schandung erfolgten Beleidigungen Verstorbener, aber auch all der Menschen, die in der Kiliansgruft zum stillen Gebet kamen und dort ihren Zufluchtsort hatten. Dabei stellte Bischof Hofmann die Frage in den Raum, ob eine solche Entgleisung nicht doch in einem weiteren Zusammenhang mit offentlichen Kampagnen der vergangenen Wochen gegen die Kirche stehe. „Wird nicht oft genug ohne greifbare Belege unter Missachtung der Unschuldsvermutung und durch standige Wiederholung unbewiesener Anklagen ein Boden bereitet, der Unruhe, Zwietracht und Frust fordert?“, fragte der Bischof.

Die Krypta bezeichnete er in der Predigt als „Herzstuck unseres Frankenlandes“. Dort berge die Kirche die Gebeine der heiligen Frankenapostel und neben einigen Bischofsgrabern auch die Asche des seligen Georg Hafners. Die irischen Wandermonche Kilian, Kolonat und Totnan hatten kraftvoll die Frohe Botschaft verkundet, der Wurzburger Pfarrer Georg Hafner eine deutliche Sprache im Blick auf den verheerenden Nationalsozialismus gesprochen. Deswegen sei er schlie?lich in das Konzentrationslager Dachau gekommen, wo er nach furchterlichen Qualen starb.

„All den genannten Heiligen ist auf unterschiedliche Weise die Gabe geschenkt worden, die Turen der Menschenherzen zu offnen. Genau das geschieht auch an diesem heiligen Ort“, unterstrich der Bischof. Umso bedauerlicher sei es, dass gerade die Krypta durch unsagliche Schmierereien geschandet worden sei. So musse nun dieser Ort verstarkt geschutzt werden, die Zugangsmoglichkeiten wurden zeitlich begrenzt und eingeengt. „Moge dieser Begrabnisort der Frankenapostel und des seligen Pfarrers Georg Hafner auch weiterhin eine offene Tur zur Barmherzigkeit Gottes sein“, schloss der Bischof seine Predigt.

Nach dem Pontifikalgottesdienst zog Bischof Hofmann, begleitet von Anrufungen der Heiligen, zum Eingang der Kilianskrypta. „Wir stehen an der Schwelle zu dem Raum, der vor wenigen Tagen mit Hassparolen und Schmierereien verunstaltet wurde“, sagte Bischof Hofmann zu Beginn des Bu?ritus. „Mit dieser Schandung wurden auch die Gefuhle und der Glaube vieler verletzt. Heile die Verletzungen, die uns die Schandung der Grabstatte der Frankenapostel zugefugt hat. Heile die Verletzungen, die Menschen einander zufugen, und lass sie ihren Hass uberwinden.“ Gefolgt von den Glaubigen, zog er die Stufen hinunter zum Altar der Krypta. „Segne und heilige uns durch das Taufwasser der Osternacht, mit dem wir diesen Raum und uns, deine Kirche, besprengen“, betete der Bischof. Danach besprengte er die Kiliansgruft und die darin versammelten Menschen mit Weihwasser. Anschlie?end deckte er den Altar neu ein, entzundete die Altarkerzen und inzensierte den Altar mit Weihrauch. Mit dem Dank fur das Zeugnis der Frankenapostel und des Seligen Georg Hafner sowie dem Segen und dem Gru? an die Gottesmutter Maria endete der Bu?ritus.

In der Kilianskrypta der Neumunsterkirche befinden sich der Schrein mit den Gebeinen der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan sowie das Urnengrab des seligen Martyrerpriesters Georg Hafner; weiter die Graber von Bischof Matthias Ehrenfried und Weihbischof Karl Ebert. Am Sonntag, 10. April, waren dort Wande sowie die Statue des seligen Georg Hafner mit Farbe beschmiert worden. Die Schmierereien bezogen sich auf den Umgang der katholischen Kirche mit Vorwurfen sexuellen Missbrauchs und beschimpften auf unsagliche Weise den 2014 verstorbenen Generalvikar der Diozese Wurzburg. Das Bistum verurteilte diese Schmierereien auf das Scharfste. Die Katholische Kirchenstiftung Neumunster stellte Strafantrag. Laut Polizeibericht vom 15. April hat die Kriminalpolizei Wurzburg mittlerweile einen Tatverdachtigen ermittelt. Man habe inzwischen einen 55 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Wurzburg als Tatverdachtigen identifiziert. Laut Polizei wird nun ein Strafverfahren wegen Sachbeschadigung, Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und Storung der Totenruhe gegen den Mann betrieben. Der Gesamtschaden belauft sich auf mehrere tausend Euro.

 

 

 

 

 




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