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75-jähriger Priester in Genf wegen Missbrauchs verurteilt

kathpress
September 3, 2016

https://www.kathpress.at/goto/meldung/1414020/75-jaehriger-priester-in-genf-wegen-missbrauchs-verurteilt

[A 75-year-old priest was sentenced in Geneva on Friday to 20 months conditional imprisonment for sexually abused a 17-year-old. The priest confessed.]

Genf, 03.09.2016 (KAP) Ein 75-jähriger Priester wurde in Genf am Freitag zu zwanzig Monaten bedingter Haft verurteilt, weil er einen 17-Jährigen sexuell missbrauchte. Der Priester war geständig. Laut Anklage hat der Kleriker seine Vertrauensposition missbraucht, indem er seinen gefühlsmäßigen, intellektuellen und spirituellen Einfluss auf den jungen Mann ausnützte - eine Einschätzung, der das Gericht folgte. Der Priester muss zudem dem Opfer 10.000 Franken Schmerzensgeld zahlen, berichtete das Schweizer Katholisches Medienzentrum kath.ch am Samstag.

Der Priester war bereits im Ruhestand, half jedoch in mehreren Pfarreien und Heimen bei Gottesdiensten aus - so auch in Onex im Kanton Genf. Dort lernte er im Sommer 2015 den jungen Mann kennen. Der Priester habe ihn zum Mittagessen in ein Restaurant eingeladen und dann zu sich nach Hause genommen. Dort näherte er sich dem jungen Mann in sexueller Absicht. Der 17-Jährige hat laut kath.ch nach dem Übergriff sofort Anzeige erstattet. Der Priester sei am 28. August verhaftet und nach einem Geständnis am 6. November vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Nach dem Bekanntwerden der Tat wurde der Priester von Bischof Charles Morerod von der Diözese Lausanne-Genf-Freiburg von all seinen Aufgaben entbunden.

Diözese bestreitet Vorwürfe

Die Diözese wies den Vorwurf der Westschweizer Gratiszeitung "20 minutes" von Freitag zurück, die Kirche habe vom Verhalten des schuldigen Priesters gewusst. Dieser sei aufgrund eines Lecks in der Kirche verhaftet worden. Richtig sei vielmehr, dass das Generalvikariat in Genf Diözesanbischof Morerod über den Fall informierte. Daraufhin habe der Bischof versucht, mit dem Priester Kontakt aufzunehmen. Das sei nicht gelungen, weil dieser sich in Spitalspflege befand. Tags darauf habe der Bischof die Polizei verständigt, hieß es in einer Mitteilung der Diözese von Freitag.

Morerod wünschte auch mit dem Opfer zu sprechen. Auf Anraten der staatlichen Behörden habe der Mann seine Zusage zu einem Treffen jedoch wieder zurückgenommen. Aus Rücksicht auf das laufende Verfahren habe der Bischof entschieden, erst nach der Urteilsverkündung zur Sache Stellung zu nehmen. Nach der Urteilsverkündung werde sich auch der Vatikan mit dem Fall befassen, kündigte die Diözese an.




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