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Film: Missbrauchsopfer Der Kirche Klagen an

religion@orf
October 13, 2016

http://religion.orf.at/stories/2802867/

Ein Dokumentarfilm zeigt das Leben von neun Osterreichern, die von Priestern und Nonnen missbraucht wurden. In dem Film „Die Kinder lassen gru?en“ von Patricia Marchart sprechen die Betroffenen offen uber das, was ihnen angetan wurde.

Es ist das erste Mal, dass sich Frauen und Manner, die von osterreichischen Kirchenangehorigen sexuell missbraucht wurden, in einem Film zeigen und ihre Erlebnisse schildern. „Begleitet von der Kamera suchen die Betroffenen die Tatorte von damals auf, viele machen ihre Geschichten erstmals offentlich, ihre Familien erfahren mitunter zum ersten Mal von diesem verschwiegenen Schmerz“, hei?t es in einer Aussendung uber den Film.

„Sittenbild der Heuchelei“

Die Filmemacherin arbeitete zwei Jahre lang an dem Film, das Ergebnis offenbare ein „Sittenbild der Gewalt, Vertuschung und der Heuchelei“ und gebe einen Einblick in das „wohl gro?te Verbrechen der Nachkriegszeit“, von dem rund 16.000 Menschen betroffen sein durften.



„Als wir die Idee zu diesem Film hatten, war unklar, ob wir uberhaupt Menschen finden wurden, die vor der Kamera daruber sprechen konnen, was ihnen angetan wurde“, wird Filmregisseurin Marchart in der Aussendung zitiert. Tatsachlich meldeten sich so viele, dass einigen abgesagt werden musste, berichtet die Filmemacherin.

Den Betroffenen wurde angeboten, anonym zu bleiben, was alle ablehnten. Auch sei jedem bis zum Schluss die Moglichkeit zugestanden worden, sein Filmmaterial zuruckzuziehen, „was aber kein einziger tat“.

„Kein Opfer mehr“

„Meine eigene Geschichte kann ich nach Jahrzehnten nun endlich auf die Reihe kriegen, mit hunderten Seiten Akten belegen, doch die Jahre sind gelebt und meine Kraft hatte fur schonere Themen verwendet werden konnen“, resumiert Inge Killmeyer in der Dokumentation. Es sei ein Film, der nicht nur anklagt, sondern der auch Hoffnung gibt, sagte der Betroffene Joe Auer: „Ich habe alles gesagt, ich bin jetzt kein Opfer mehr.“

Als „trauriger Hohepunkt“ wird in der Aussendung eine sogenannte „Geste der Verantwortung“ bezeichnet, mit der Parlamentsprasidentin Doris Bures und Kardinal Christoph Schonborn am 17. November im osterreichischen Parlament „einen endgultigen Schlussstrich unter ein fur die Kirche unangenehmes Thema ziehen mochten“.

 

 

 

 

 




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