BishopAccountability.org
 
 

Keine Zureichenden Anhaltspunkte

Bishofliches Ordinariat Wurzburg
February 23, 2017

http://www.pow.bistum-wuerzburg.de/nachrichten/index.html/keine-zureichenden-anhaltspunkte/414d1f09-d320-4f9e-818f-58d2ec3e5eb1?mode=detail

Missbrauchsbeauftragter Professor Dr. Klaus Laubenthal stellt Verfahren gegen Priester ein – Diozese: Keine Grundlage, Priester in Tatigkeiten einzuschranken

Wurzburg (POW) Professor Dr. Klaus Laubenthal, Missbrauchsbeauftragter der Diozese Wurzburg, hat das Verfahren gegen einen Priester der Diozese Wurzburg eingestellt. Das teilte er Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in einem Schreiben mit. Seit April 2016 hatte Laubenthal einen weiteren „Vorwurf des sexuellen Missbrauchs oder einer Ubergriffigkeit“ bezogen auf den Priester untersucht. Bereits 2014/15 war ein erster Vorwurf gegen den Priester mit einer kirchenrechtlichen Voruntersuchung gepruft worden. Diese hatte zum Ergebnis, „dass der Vorwurf eines sexuellen Missbrauchs gegen (...) begrundet nicht aufrechterhalten werden kann“. Die Kongregation fur die Glaubenslehre in Rom hatte nach umfassender Prufung dieses Ergebnisses mitgeteilt, dass das Verfahren einzustellen sei. Die Staatsanwaltschaft hatte 2016 das Verfahren wegen prozessualer Verfolgungsverjahrung eingestellt. Fur die Diozese Wurzburg bedeuten beide Ergebnisse, dass gegen den Ruhestandspriester keinerlei Vorwurfe aufrechterhalten werden konnen. Damit ist keine Grundlage gegeben, den Priester in seinen Tatigkeiten einzuschranken.

Laubenthal wurden am 13. April 2016 im Auftrag von Bischof Hofmann schriftliche Unterlagen ubergeben, in denen der weitere Vorwurf angesprochen wird. Der Missbrauchsbeauftragte hat nach eigenen Angaben die Unterlagen insoweit gepruft. „Im Rahmen meines Vorgehens gema? den Leitlinien fur den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjahriger durch Kleriker, Ordensangehorige und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz wurden von mir Gesprache mit mehreren Personen gefuhrt, die als Zeugen uber den Inhalt eines moglichen Vorwurfs Kenntnis gehabt haben konnten“, schreibt er in dem Brief. Befragt habe er zudem weitere gegebenenfalls relevante Auskunftspersonen. Das Bischofliche Ordinariat habe es ihm zudem ermoglicht, im Diozesanarchiv den einschlagigen Bestand an Akten einzusehen. Die Prufung hat laut Laubenthal ergeben, „dass es nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen keine zureichenden Anhaltspunkte dafur gibt, dass gegen Herrn (…) ein weiterer Vorwurf des sexuellen Missbrauchs oder einer Ubergriffigkeit plausibel erhoben wird“. Er sehe keine Ansatzpunkte fur weitere leitlinienkonforme Ermittlungen in dieser Angelegenheit.

Im Rahmen des kirchenrechtlichen Verfahrens waren auch zwei aussagepsychologische Gutachten eingeholt worden. Das erste Gutachten eines renommierten Munchner Wissenschaftlers war zu dem Ergebnis gekommen, dass ein reeller sexueller Ubergriff durch den Geistlichen der Diozese Wurzburg zum Nachteil von Frau (…) aussagepsychologisch nicht belegt werden konnte. Ein im August 2016 durch einen der bundesweit renommiertesten Aussagepsychologen der Charite Berlin erstelltes weiteres Gutachten hatte ergeben, dass die von Frau (…) erhobene Anschuldigung „inhaltliche Widerspruche“ aufweise. Weiter kommt es zu dem Ergebnis, dass zu keinem Zeitpunkt eine begrundete Wahrscheinlichkeit fur einen tragfahigen Anfangsverdacht auf einen sexuellen Ubergriff durch den beschuldigten Priester bestanden habe.

 

 

 

 

 




.

 
 

Any original material on these pages is copyright © BishopAccountability.org 2004. Reproduce freely with attribution.