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Anklage Gegen Ex-pfarrer Wegen Missbrauchs

BR
June 30, 2017

http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/inhalt/anklage-ex-pfarrer-staatsanwaltschaft-deggendorf-100.html

So soll der einschlagig vorbestrafte Ex-Priester versucht zu haben, in Osterreich eine 18-jahrige Frau zu vergewaltigen. Weiter wird ihm fur die Zeit vor und nach dem Haftvollzug aus seiner Vorstrafe vorgeworfen, funf Kinder mannlichen Geschlechts bei insgesamt uber 100 Gelegenheiten sexuell missbraucht zu haben.

Die Missbrauchstaten wurden im Raum Mainz, in Osterreich, Italien, der Schweiz und Polen sowie im Landkreis Deggendorf begangen. Die Auslandstaten konnten schnell aufgeklart werden. Einzelheiten zu den einzelnen Missbrauchstaten, die rechtlich in einer Vielzahl von Fallen als schwerer sexueller Missbrauch von Kindern zu qualifizieren sind, konnen aus Opferschutzgrunden und mit Rucksicht auf das Personlichkeitsrecht der zur Tatzeit minderjahrigen Geschadigten nicht genannt werden, so die Staatsanwaltschaft.

Priesterweihe erschlichen

Die umfangreichen Ermittlungen haben zudem ergeben, dass sich der 53-Jahrige unter Vorlage gefalschter Urkunden uber einen tatsachlich nicht existenten Schul- und Hochschulabschluss in Polen die Priesterweihe erschlichen hat. Nach seiner kirchengerichtlicher Laisierung soll er sich seit 2012 unter Missbrauch von kirchlichen Wurden weiter als Priester der romisch-katholischen Kirche ausgegeben und seinen Lebensunterhalt mindestens seit 2013 durch gewerbsma?igen Spendenbetrug bestritten haben.

Die Staatsanwaltschaft geht von einem Gesamtschaden von mindestens 100.000 Euro aus. Die Staatsanwaltschaft Deggendorf wirft dem 53-Jahrigen deshalb auch gewerbsma?igen Betrug, Urkundenfalschung und Missbrauch von Titeln und Berufsbezeichnungen vor.

Wohl vermindert schuldfahig

Der Angeschuldigte hat laut Staatsanwaltschaft nur einzelne, wenige Missbrauchstaten gestanden. Ein forensisch-psychiatrisches Sachverstandigengutachten geht derzeit davon aus, dass der 53-Jahrige wegen Triebanomalie bei Begehung der Missbrauchstaten vermindert schuldfahig war und von ihm eine Gefahr fur die Allgemeinheit ausgeht. Deshalb will die Staatsanwaltschaft seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragen.

Das Landgericht Deggendorf hat uber die Zulassung der Anklage noch nicht entschieden. Ein Termin zur Hauptverhandlung steht deshalb noch nicht fest.

 

 

 

 

 




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