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Suche Nach Missbrauchsopfern Wird Auf Afrika Und Sudamerika Ausgedehnt

kath.ch
July 1, 2017

https://www.kath.ch/newsd/suche-nach-missbrauchsopfern-wird-auf-afrika-und-suedamerika-ausgeweitet/

Fey VD, 30.6.17 (kath.ch) Mehr Klarheit bezuglich des sexuellen Missbrauchs durch Priester will die Westschweizer Vereinigung «Groupe Sapec». Sie weitet ihre Suche auf Lander Afrikas und Sudamerikas aus, erklarte Sapec-Prasident Jacques Nuoffer gegenuber kath.ch.

Sapec war massgeblich an der Schaffung der Kommission «Cecar» (Commission d’ecoute, de conciliation, d’arbitrage et de reparation / Kommission fur Anhorung, Schlichtung, Urteil, Wiedergutmachung) beteiligt, die vor einem Jahr in der Westschweiz ihre Arbeit aufnahm. Dieser Kommission gehoren Vertreter der Kirche, der Zivilgesellschaft und der Opfer an. Bestarkt durch diese Grundung weitet Sapec nun ihre Aktivitat aus.

Die Vereinigung, die Missbrauchsopfer von religiosen Wurdentragern unterstutzt, baut dabei auf Vorschlagen auf, die vom belgischen Priester Gabriel Ringlet, ehemaliger Vize-Rektor der katholischen Universitat Lowen (Leuven) in Belgien, stammen. In einem Funf-Punkte-Programm fordert dieser eine historische, wissenschaftliche und unabhangige Aufarbeitung der Fakten. Die Wiedergutmachungsgelder mussten nicht nur den Opfern, sondern auch dieser Aufarbeitung zugutekommen.

Schweigendes Umfeld soll einbezogen werden

Jene Gemeinschaften, die Tater versteckten oder deckten, mussten in die Wiedergutmachung einbezogen werden und auf diese Weise akzeptieren, «dass die Verantwortung nicht individuell ist». Die Kirche musse zudem ihre Lehre hinterfragen, die «zu pessimistisch, schuldzuweisend und idealistisch» sei, indem sie «unerreichbare Gipfel» predigt. Diese Lehre konne zu «schrecklichen Schaden» fuhren, so Ringlet.

In Landern des Sudens ist es schwierig, Strukturen fur Opfer aufzubauen.

Nicht zuletzt musse die Kirche ihr Machtgefuge hinterfragen. «Schwache Menschen, die sehr stark in dieses falsche Heilige eingebettet und erfullt von der Macht sind, welche daraus folgt», konnten ihre Hand auf noch schwachere Menschen legen, so Ringlet.

Gestutzt auf Ringlets Ausserungen und auch auf Zeugenaussagen setzt Sapec ihre Anstrengungen fort. Sie sieht sich in ihrer Arbeit auch durch die Tatsache bestarkt, dass Priester, Eltern und Opfer ihre Ansicht anderten.

Bericht im November zu erwarten

Nun sucht Sapec weitere Zeugenaussagen, um ein umfassendes Bild des Geschehens veroffentlichen zu konnen. Aussagen von Opfern aus Senegal, Burundi und weiteren afrikanischen Landern, lagen Sapec vor, erklarte Jacques Nuoffer gegenuber kath.ch. Er wies aber auch darauf hin, dass es in Landern, die sich in Entwicklung befinden, sehr schwer sei, Strukturen zu schaffen, an welche sich Opfer sexuellen Missbrauchs wenden konnten. Nuoffer hat dabei vor allem auch sudamerikanische Lander im Auge.

Auf der Sapec-Homepage befindet sich ein Fragebogen. Dieser kann bis zum kommenden 3. September auch anonym ausgefullt werden. Zu ihrem siebten Geburtstag beabsichtigt Sapec die Antworten zu veroffentlichen. Das wird im November der Fall sein, erklarte Nuoffer. (gs)

 

 

 

 

 




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