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Sexorgien Im Priestergewand

TAZ
August 25, 2017

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Dieser Tage im Zentrum medialer Aufmerksamkeit: die Patriarchen-Kathedrale in Bukarest

BERLIN taz | Corneliu Barladeanu, Bischof der Rumanisch-Orthodoxen Kirche in Husi, ist wegen homosexueller Beziehungen seines Amtes enthoben worden. Gleichzeitig beschloss die Synode, das hochste kirchliche Gremium, den Beschuldigten aus dem Priesteramt zu entfernen. Dem zum einfachen Monch degradierten ehemaligen Bischof wurden zudem jede seelsorgerischen Tatigkeiten untersagt und sein Zwangsaufenthalt in einem Kloster angeordnet.

Dem schwerwiegenden Beschluss der Synode war eine Reihe von Enthullungen uber ahnliche Vorgange vorausgegangen, an denen orthodoxe Geistliche beteiligt waren. Auf einem einschlagigen Video, das der Synode als Hauptbeweismittel fur die homosexuellen Verfehlungen Seiner Heiligkeit vorlag, war Bischof Corneliu mit einem anderen Priester beim Geschlechtsverkehr zu sehen.

Zeugen hatten zusatzlich erklart, der geschasste Bischof habe sich schon fruher an Schulern des Priesterseminars „Heiliger Johannes Goldmund“ vergriffen und mit Erziehern der geistlichen Lehranstalt schwule Orgien gefeiert.

Bischof Corneliu wies inzwischen samtliche Beschuldigungen zuruck. Doch der synodale Beschluss ist nicht mehr ruckgangig zu machen. Die orthodoxe Kirche halt an dem Dogma fest, Homosexualitat sei eine Todsunde.

Zum Zolibat verpflichtet

Im Unterschied zu einfachen Priestern, die heiraten durfen, ist der hohe Klerus der orthodoxen Kirche zum Zolibat verpflichtet. Homosexuelle Beziehungen werden jedoch in keinem Fall geduldet und streng geahndet. So auch im Fall des orthodoxen Priesters Cristian Pomohaci, der vor einigen Tagen aus den Reihen des Klerus ausgeschlossen wurde, nachdem ebenfalls ein kompromittierendes Video aufgetaucht war.

Darauf war der Geistliche mit einem Minderjahrigen zu sehen, den er zu sexuellen Handlungen aufgefordert und zudem auch noch bezahlt haben soll. Dem Priester, der alle Anschuldigungen bestreitet, droht nun auch noch ein Strafverfahren wegen Missbrauchs von Minderjahrigen.

Die radikale Ma?nahme, Corneliu als Bischof abzusetzen, wurde von fundamentalistischen Kreisen und Ultranationalisten begru?t. „Die Kirche Christi ist kein Schwulenclub“, hie? es in einem Kommunique der Partei Neue Rechte (PND). Und weiter: „Zweifellos hat sich nicht die Kirche in homosexuelle Vereinigungen infiltriert, sondern diese haben sich in die Kirche Christi eingeschlichen und konnten sogar in die Fuhrungsspitze vordringen, in der Absicht, die urvaterliche orthodoxe Kirche zu diskreditieren und zu destabilisieren.“

Die erwahnten Vorfalle sind fur die orthodoxe Kirche besonders heikel, da sie ein von der fundamentalistischen Organisation „Koalition fur die Familie“ initiiertes Referendum aktiv unterstutzt.

Die als schwulenfeindlich eingestufte „Koalition“ beruft sich auf etwa drei Millionen Unterstutzer, die eine Verfassungsanderung befurworten. Im Grundgesetz soll demnach festgeschrieben werden, dass die Familie nur in der ehelichen Verbindung zwischen Mann und Frau existieren kann. Der Zeitpunkt der Volksbefragung steht noch nicht fest, sie konnte aber noch in diesem Jahr stattfinden.

 

 

 

 

 




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