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Kindesmissbrauch Tausendfach Vertuscht: Weil Nicht Sein Kann, Was Nicht Sein Darf

By Katharina Kluin
Stern
October 15, 2017

http://www.stern.de/panorama/gesellschaft/kindesmissbrauch-in-der-ddr---tausende-faelle-wurden-von-hoechster-stelle-vertuscht-7657388.html

Kindesmissbrauch tausendfach vertuscht: Weil nicht sein kann, was nicht sein darf

"Den Kindern die Zukunft" stand in gro?en Lettern an einem der Heime, in die sie Corinna Thalheim steckten. Man sollte ja glauben, der sozialistische Staat sorge gut fur diejenigen, die es schwer hatten. Doch die Zukunft, auf die Corinna Thalheim einmal gehofft hatte, gab es nicht.

Man schrubbte sie unter der kalten Dusche "zur Begru?ung" blutig. Zwang sie in die Ausbildung zur Putzfrau. Und als sie schlie?lich dreimal "entwichen" und dreimal wieder aufgegriffen worden war, endete alles, woran Corinna Thalheim noch geglaubt hatte, im Jugendwerkhof Torgau, drei Monate vor ihrem 18. Geburtstag. Torgau, das hie?: Hantelspurts bis zur Ohnmacht, Schimmelfressen, Einzelarrest in Dunkelheit. Erzieher, die sich fluchtartig versetzen lie?en, weil sie Menschen waren. Und Erzieher, die blieben, weil sie Sadisten waren.

Heimkinder wurden durch "Umerziehung" gewaltsam gebrochen

Sie folgten ihr erst in die Toiletten. Sie zeigten ihr spater, wo sie beim Duschen vergessen habe, sich zu waschen. Und dann brachte einer von ihnen sie nachts um zehn zum Direktor. "Ich meine es gut mit dir", sagte der, als er sich ihr entgegenstreckte. Er war zu fett, um selbst aktiv zu werden. "Wenigstens das", sagt sie heute.

Viel ist gesprochen und geschrieben worden uber den sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche, in hessischen Eliteschulen, hinter den Gardinen deutscher Wohnhauser. Kommissionen und runde Tische haben dazu getagt und mit Betroffenen gesprochen, sie haben Hilfsfonds aufgelegt und Schutzkonzepte erstellt. Doch die Schicksale, die sie aufgearbeitet haben, waren fast immer westdeutsche. Uber sexuellen Kindesmissbrauch im Osten hingegen wusste man – bislang – nur ganz wenig.

Manuela Keilholz, mit 13 und heute mit 57, erlebte den Missbrauch zuerst in der eigenen, streng regimetreuen Familie

Doch jetzt erscheint dazu eine Untersuchung im Auftrag der "Unabhangigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs". Sie zeigt, wie sehr Kinder in der DDR gelitten haben. Zwar war das Risiko, zum Opfer zu werden, wohl nicht gro?er als in der BRD, das zeigen die wenigen vergleichbaren Zahlen. Doch was die betroffenen Madchen und Jungen in Familien, Schulen, Vereinen, Werkhofen erleben mussten, wurde vielfach verstarkt durch die beklemmende Macht des autoritaren Uberwachungsstaats. Weil sie als Heimkinder in "Umerziehung" gewaltsam gebrochen wurden und ihren Peinigern Tag und Nacht ausgeliefert waren. Weil die ubergriffigen Vater oder Onkel Funktionstrager waren, deren Taten die Stasi vertuschte. Und weil es "so etwas" im real existierenden Sozialismus einfach nicht zu geben hatte. Ihnen blieb damit oft jede Hilfe verwehrt.

Auch fur Corinna Thalheim gab es keine Chance, zu entkommen. Sie hatte sich mit 16 freiwillig bei der Jugendhilfe gemeldet, weil sie in die falsche Clique geraten war und furchtete, die zehnte Klasse nicht zu schaffen. Sie wollte sich wieder auf den Weg bringen lassen. Doch die Behorde verfugte "Zwangsausschulung", immer neue Jugendwerkhofe. Und dann Torgau.

Dort hatte der Missbrauch System. Nicht nur, dass wechselnde Erzieher die Madchen aus den Zimmern zum Direktor holten, sie steckten sie, wenn der Chef fertig war, wegen angeblicher Vergehen in Einzelarrest, um so ihr Wegbleiben aus dem Schlafraum zu erklaren.

"Alle wussten es", sagt Corinna Thalheim. "Wenn zur Nachtruhe die Tur unseres Zimmers zuging, sahen wir uns an, und jede wusste, was die andere dachte: 'Oh Gott, hoffentlich geht sie nicht wieder auf.'" Eine Chance, sich gemeinsam zu wehren? Der Mut war ihnen ausgetrieben worden. "Nach Tagen im Arrest oder wenn du diejenige warst, die mit nur einem falschen Wort dafur gesorgt hatte, dass die ganze Gruppe 200-mal im Entengang die drei Etagen rauf- und runtermusste, dann wolltest du nur nie wieder auffallen."

Das Vertuschen und Nicht-wissen-Wollen war systematisch

Tausende Seiten Akten aus dem Bundesarchiv, aus Stasiakten, Verhorprotokollen und DDR-Gerichtsunterlagen haben der Politikwissenschaftler Christian Sachse, der Jurist Benjamin Baumgart und die Psychologin Stefanie Knorr fur die Expertise durchforstet, die in dieser Woche erschienen ist. Christian Sachse hat schon uber Zwangsarbeit und politische Gefangene geforscht. Ohnehin harter Stoff. "Doch aus dieser Recherche sind wir alle drei nicht heil herausgekommen", sagt er. "Man sieht in diesen Akten, wie ein ums andere Kind kaputtging, obwohl die Behorden langst Bescheid wussten. Das Vertuschen und Nicht-wissen-Wollen war so systematisch, so politisch gewollt, dass die Hurden fur die Opfer fast unuberwindbar wurden – und die Tater manchmal jahrzehntelang freie Hand behielten."

Besonders dann, wenn sie Teil des Machtapparats waren. Immer wieder fanden die Autoren in den Stasiunterlagen Falle wie diesen: Als die Polizei Ende der Sechziger beim Verhor eines mutma?lichen Kinderschanders horte, dass der Mann vom Ministerium fur Staatssicherheit (MfS) war, stellte sie die Befragung sofort ein. Er hatte ein Madchen im Schwimmbad zwischen den Beinen "betastet" – wie er spater zugab.

Nun fuhrten seine MfS-Kollegen das Gesprach weiter. Und bewegten die Eltern des Madchens, die Anzeige fallen zu lassen. "Aufgrund des einsichtigen Verhaltens des Genossen Hauptmann", hei?t es in der Akte dann, "wurden keine weiteren Ma?nahmen veranlasst." Uber das Madchen hingegen: "Es entstand der Eindruck, dass L. doch eine rege Fantasie besitzt."

Gerd Keil mit sieben – das einzige Kinderbild, das der 53-Jahrige besitzt. Es zeigt ihn, vier Jahre bevor bei der Pioniereisenbahn der Albtraum begann

Drei Jahre spater war Vertuschen und Verleumden keine Losung mehr. Inzwischen gab es so viele kindliche Opfer des "einsichtigen" Genossen Hauptmann, dass der Ansehensverlust fur das MfS zu gro? zu werden drohte. Der Mann wurde fristlos entlassen, zum einfachen Soldaten zuruckgestuft, aus der SED ausgeschlossen und dann angeklagt. Doch auch das war Teil der institutionellen Reinwaschung: So tauchten Tater vor Gericht nur noch als Angehorige gewohnlicher Berufe auf – damit weder die Staatsorgane der DDR Kratzer bekamen, noch ihre Ideologie infrage gestellt wurde, nach der sexueller Missbrauch unter den "allseits entwickelten sozialistischen Personlichkeiten" des Staates nicht vorkam.

Fur Manuela Keilholz wurde diese Heile-Welt-Ideologie zum Gefangnis. Denn ihre Eltern waren stramme Genossen. Die Mutter Fernmelderin im Nachrichtenwesen der Polizei, Geheimnistragerin hohen Grades. Ihr Vater Stasimitarbeiter. Es gab nur die offiziellen Wahrheiten im Hause Keilholz.

"Es war bigott"

"Nicht weinen, das machen Vater und Mutter ja auch so", sagte Manuelas Halbbruder eines Abends, als er unter ihre Decke schlupfte, so erinnert sie sich. Da war sie sieben und er elf. Danach rief er seinen jungeren Bruder dazu. Der war erst neun, bei ihm tat es nicht so weh, sagt sie. Die vielen Male danach wurde es schlimmer.

Manuela Keilholz traute sich nicht, ihren Eltern etwas zu sagen. Sie war gerade erst aus dem Wochenheim nach Hause gekommen – einer Sechstagekita, aus der sie nur von Samstagmittag bis Montagfruh zu den Eltern konnte. Sie schwieg, weil sie endlich zur Familie gehoren wollte. Und ging deshalb auch irgendwann mit, als der Gro?e ihr einen "geheimen Ort" zeigen wollte.

Zwei Jungen, gut 15 Jahre alt, warteten in dem Kanalschacht in Friedrichshain auf sie. "Du bist also die Schwester", sagten sie, wahrend ihr Halbbruder im Dunkel verschwand. Sie war neun. Sie wei? nicht mehr, was dann passierte, die Erinnerung hat sie in dem Schacht gelassen. Sie wei? nur, dass es schlie?lich nass zwischen ihren Beinen war.

Corinna Thalheim mit 15 und heute, mit 50. Sie hatte keine Chance gegen den Direktor im Jugendwerkhof Torgau

Da war ihr schon klar, dass man ihr all das nicht glauben wurde, was passiert war. Weil es nicht passiert sein durfte. Die Familie hatte gut zu funktionieren und regimetreu zu denken. "So etwas", horte sie immer wieder uber Vergewaltigung und Missbrauch, "passiert nur im kapitalistischen System."

Dabei war ihre Mutter durch ihre Arbeit bei der Polizei so gut im Bilde wie wenige. "Es war bigott", sagt Keilholz. "Immer wieder hie? es: Kriminalitat gibt es in der DDR nicht mehr. Aber immer wieder sagten meine Eltern: 'Steig niemals in ein fremdes Auto!'" Es gab so viele Widerspruche in den ausgesprochenen und unausgesprochenen Gesetzen der systemtreuen Familie, dass die Jungste, neun Jahre alt und seit Jahren immer wieder vergewaltigt, schlicht nicht mehr wusste, was richtig war. Und ob es am Ende nicht hei?en wurde, sie sei selbst schuld, weil sie ja mitgegangen war.

Zwangsarbeit im Tagebau, wochenlanger Einzelarrest

So ging es vielen, die in ihrer eigenen Familie missbraucht wurden. Um sie zusatzlich unter Druck zu setzen, nutzten die Tater oft die Angst vor dem Apparat. Wenn du redest, bin ich meine Arbeit los. Mussen wir alle raus aus der Wohnung. Verlierst du alle deine Freunde. Kommst du ins Heim. Szenarien, die fur DDR-Kinder real waren.

Die Vorsitzende der Aufarbeitungskommission, Sabine Andresen, bewegt in ihren Gesprachen mit Betroffenen besonders die Not, in die sie als Kinder gerieten, weil sie nicht wussten, wohin. "Diese Not ist ja auch in der Bundesrepublik extrem gro?, bis heute", sagt Andresen. "Aber fur Kinder und Jugendliche in der DDR, das zeigt die Expertise jetzt, war es fast unmoglich zu sprechen." Und oft gerieten sie aus dieser Not heraus in einen Teufelskreis.

Uwe Trentsch, mit etwa sieben Jahren als Heimkind. Seine Mitbewohner behandelten den heute 42-Jahrigen spater wie einen Sklaven

Gerd Keil war elf. Er war bei der Berliner Pioniereisenbahn, einer Schmalspurbahn, bei der unter der Aufsicht weniger Erwachsener die Kinder fur fast alle Aufgaben verantwortlich waren. Gerd Keils Posten war die Station "Badesee". Der Bahnhofsfuhrer verschloss seine Burotur hinter ihnen, manchmal mehrmals pro Woche. Ein Amtstrager mit goldenen Schulterklappen. "Ich kam gar nicht auf die Idee, dass man mir glauben konnte, wenn ich etwas sage", erinnert sich Gerd Keil. "Wir hatten von klein auf nur gehort: Erwachsene haben immer recht." Der Albtraum endete erst, als er 14 und zu alt fur die Pionierbahn wurde.

Doch Gerd Keil geriet aus der Spur. Er suchte Halt und fand ihn bei Freunden in der Ost-Kirche. Er lernte dort, sich nicht mehr mit einfachen Antworten zu begnugen. Und dass nicht nur er dem System einmal so hilflos ausgeliefert gewesen war. Schlie?lich versteckte er Fluchtwillige und brachte einige von ihnen auch auf den Weg. Bis man ihn verriet. Politischer Haftling, Zwangsarbeit im Tagebau, wochenlanger Einzelarrest in der Dunkelzelle, kein Klo, ab und an dunne Bruhe.

Die Bundesrepublik kaufte ihn kurz vor der Wende frei. Aber Gerd Keil war ein versehrter Mann. Er hat seinen Kindern spater nie das Rad aus dem Keller getragen, weil ihn Dunkelheit bis heute zuruck in die Arrestzelle versetzt. Manchmal wollen die Worte einfach nicht aus ihm heraus, er schuttelt sich dann, um weitersprechen zu konnen.

Manuela Keilholz: "Niemand hatte glauben wollen, was passiert war"

In den Lebensgeschichten, die sowohl in der vom Bund finanzierten Aufarbeitungskommission als auch in der aktuellen Untersuchung zutage treten, zeigen sich erschreckende Parallelen – vor allem in der Harte und Haufigkeit der traumatischen Erlebnisse. Es sind die Geschichten von Kindern, die erst missbraucht wurden, dann aus der Rolle fielen und die daraufhin in Heime kamen – wo sie wieder missbraucht wurden. Von Jugendlichen, die die Wut auf das System, das sie im Stich gelassen hatte, zu Regimegegnern machte. Die deshalb in Haft kamen und dort endgultig zerbrachen. Von Erwachsenen, die schlie?lich ihre Partner und manchmal auch Kinder verloren, weil die Traumata weiter in ihnen wuten.

"Ich konnte es niemandem sagen"

Uwe Trentsch hat zwei Ehefrauen und drei Kinder verlassen. Er hatte von Sexualstraftatern gelesen, die durch Missbrauch in ihrer Kindheit zu Monstern geworden waren. Seine eigene Geschichte war so schlimm, dass er Angst hatte, seine Tochter konnten vor ihm nicht sicher sein. Also lief er davon.

Gerd Keil: "Erwachsene haben immer recht, das war die Maxime"

Trentsch war als Sechsjahriger ins Heim gekommen, die Jugendhilfe holte ihn eines Tages einfach ab, er wei? bis heute nicht, warum. Die ersten Heimjahre waren gut, er fuhlte sich wohl. Doch als er zehn wurde, brachten sie ihn – wieder ohne Erklarung – ins Spezialkinderheim Wei?wasser bei Cottbus. Er kam zwei Jahre zu jung als kleinster und schwachster in ein Heim schwer erzieh barer Jugendlicher. Erst musste er nur ihren Mull wegbringen. Doch dann kam einer von ihnen mit aufs Klo und zwang ihn vor sich in die Knie. Uwe Trentsch sagt, seitdem sei kein Tag vergangen, an dem es nicht mindestens einmal geschah. Vier Jahre lang. Bis die Mauer fiel.

Uwe Trentsch: "Es war wohl auch fur meine Erzieher sicherer, von nichts zu wissen."

Unmoglich, dass die Erzieher all die Zeit nichts mitbekommen haben sollen. Er hatte immer wieder blaue Flecke, blaue Augen. Und auch ausgeschlagene Zahne. "Ich war starr vor Angst", sagt Trentsch. "Ich konnte es niemandem sagen." Und das System wollte es nicht wissen. Der Politikwissenschaftler Christian Sachse fand Aktenvermerke uber ganz ahnliche Falle im Heim Wei?wasser. Die Papiere stammen aus dem Jahr 1985, sie hatten, wenn irgendwer gewollt hatte, auch Uwe Trentsch retten konnen. Doch es folgte: nichts.

Fur alle ist das Trauma Lebensthema

Er hat sich nach der Wende in die Arbeit als Koch gesturzt, dann in seine erste Ehe. Und spater in die zweite. Erst als er auch daraus panisch floh, ging es nicht mehr weiter. Er stand nicht mehr auf. Er verlor den Job. Er sprach mit niemandem mehr.

Corinna Thalheim: "In Torgau hattest du keine andere Chance, als dich ganz tief in dich selbst zuruckzuziehen. Hilfe gab es nicht"

Die Psychologin Stefanie Knorr beschreibt fur die aktuelle Untersuchung, mit welchen Folgen die Betroffenen bis heute kampfen: Depressionen, Angste, Misstrauen und Beziehungsstorungen, die sich auf die Familien auswirken. Und viele werden auch korperlich sehr krank.

Die Flashbacks kennen fast alle. Uwe Trentschs Bewusstsein rutschte schon drei Jahre nach der Wende das erste Mal zuruck nach Wei?wasser – als er neue Kronen fur die ausgeschlagenen Zahne bekam und so den Spuren von fruher begegnete. Corinna Thalheim, als Jugendliche in Torgau, erwischte es zum ersten Mal bei einer TV-Doku uber den Missbrauch an der Odenwaldschule 2010. Ihre Tochter fanden sie auf dem Wohnzimmerboden. Gerd Keil ging es ganz ahnlich. Und auch Manuela Keilholz, das Stasikind, funktioniert schon lange nicht mehr so, wie sie sich selbst das wunschen wurde.

Sie arbeiten alle nicht mehr in den Berufen, mit denen sie sich ursprunglich in ein selbststandiges Leben retten wollten. Nur Uwe Trentsch, mit 42 der Jungste von ihnen, kann sein Geld uberhaupt noch allein aus eigener Kraft verdienen. Fur alle vier ist das Trauma Lebensthema. Sie gehen an die Offentlichkeit, damit nicht nur ihr eigenes Schicksal, sondern auch das der vielen anderen, die nicht so viel Kraft haben, bekannter wird. Damit ihnen besser geholfen werden kann.

Viele schweigen weiterhin

Denn die Programme und Fonds, die es bislang fur sie gibt, stellen viele hart auf die Probe. Um besseren Zugang zu Therapien zu bekommen oder einen Zuschuss zu der Minirente, uber die sie wegen ihres gebrochenen Lebenslaufs nicht hinauskommen, mussen sie oft jahrelang Anhorungen aushalten. Verfahren uber sich ergehen lassen, die darauf zielen, dass nur diejenigen Hilfen bekommen, die wirklich berechtigt sind. Was aus Verwaltungssicht verstandlich ist. Die Betroffenen aber liefert diese Regelung einem Gefuhl aus, das sie nur zu gut kennen: der Angst, man glaube ihnen nicht. Viele schweigen deshalb weiterhin.

Die Anerkennung des Unrechts, um die es ihnen geht, bleibt den meisten so bis heute verwehrt. Und die Chance, Vertrauen in staatliche Institutionen zuruckzugewinnen, auch, sagt Corinna Thalheim, die heute ehrenamtlich in der Gedenkstatte Torgau als Beauftragte fur ehemalige DDR-Heimkinder arbeitet. Uber das, was sie dort immer wieder erfahrt, mochte sie am liebsten eine Rede vor dem Deutschen Bundestag halten, sagt sie.

Damit es unmoglich wird, diese Geschichten nicht anzuhoren.

Der Artikel uber Kindesmissbrauch in der DDR ist dem aktuellen stern entnommen:

 

 

 

 

 




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