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Jesuit Mertes Wirft Kardinal Muller „klerikale Dunkel“ Vor

New Ruhr Word
November 23, 2018

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Viele Mitarbeiter leisteten seit Jahren Karrnerarbeit und seien bereit, fur die Kirche die Kohlen aus dem Feuer zu holen, sagte Mertes am Freitag in Bonn. Doch die Bereitschaft dazu komme mittlerweile an ihr Ende. Wer dann „absurde Interviews“ eines Nuntius oder Kardinals lesen musse, „den packen eben irgendwann auch Trauer und Zorn“, fugte der Jesuit bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken hinzu.

Im Interview mit dem Portal katholisch.de kritisierte Mertes Aussagen Mullers zur Kirchenkrise als „zum Dogma geronnene klerikale Dunkel“. Dieser Dunkel sei ein Schlussel zum Gesamtproblem Missbrauch. Auch die Aussage des fruheren Chefs der romischen Glaubensbehorde, dass die Kirche wegen der Missbrauchsfalle ihr Nein zur praktizierten Homosexualitat bekraftigen musse, bemangelte der Jesuit.

Es gebe eine Fraktion, die Homosexuellen die Schuld an der Krise geben wolle, so Mertes. Die Aussagen Mullers seien „unglaublich dreist“ und „abgrundig falsch“. Mertes ist Direktor des Jesuitengymnasiums Sankt Blasien im Schwarzwald. Als damaliger Leiter des Berliner Canisius-Kollegs machte er 2010 Falle von Missbrauch an der Schule offentlich und setzte damit die Debatte in Gang.

Muller hatte am Mittwoch im Interview der kanadischen Internetseite LifeSite-News gesagt, Bischofe, die Missbrauch vertuscht hatten, konnten innerkirchlich nicht durch Laien gerichtet werden. Wenn ein Bischof seiner Verantwortung nicht gerecht werde, konne er kirchlich nur vom Papst zur Rechenschaft gezogen werden.

Im Hinblick auf die Missbrauchsfalle musse sich die Kirche mit der praktizierten Homosexualitat in den Reihen des Klerus befassen, betonte der Kardinal. Die Sexualmoral der Kirche durfe durch die weltliche Akzeptanz von Homosexualitat nicht relativiert werden.

Es sei Teil der Krise, „dass man die wahren Ursachen nicht sehen will und sie mit Propagandasatzen der Homo-Lobby vertuscht“. Grundsatzlich halt Muller demnach einen zunehmenden Atheismus in der Kirche fur den Ursprung der Krise. Dafur sei die „LGBT-Ideologie“ ein Beispiel, die innerhalb der Kirche immer mehr Unterstutzer gewinne.

Fur den Kardinal zeigt auch der Fall Ansgar Wucherpfennig ein Eindringen des Atheismus in die Kirche. Der Neutestamentler wurde kurzlich vom Vatikan als Rektor der Jesuitenhochschule St. Georgen in Frankfurt bestatigt. Zuvor hatte die romische Unbedenklichkeitserklarung „Nihil obstat“ auf sich warten lassen, offenbar weil sich Wucherpfennig positiv zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare geau?ert hatte.

Der Fall zeige, wie die „klare Expertise“ der Glaubenskongregation verdrangt werde, sagte Muller. „Wenn dieser Priester den Segen homosexueller Beziehungen als das Ergebnis einer Weiterentwicklung der Lehre bezeichnet, an der er weiterhin arbeitet, bedeutet dies nichts anderes als die Anwesenheit des Atheismus im Christentum“, so der Kardinal.

 

 

 

 

 




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