NIEDERLANDE
Heise
Peter Mühlbauer 21.03.2012
In den 1950er Jahren soll der Eingriff angeblich zur “Heilung von Homosexualität” eingesetzt worden sein
Bis ins 19. Jahrhundert hinein war die Kastration von Knaben zur Vorbereitung auf eine Sängerkarriere in Europa nicht unüblich. Nun wurden in den Niederlanden Vorwürfe laut, dass noch in den 1950er Jahren Jungen kastriert wurden, um deren Homosexualität zu “heilen”. Besonders schwerwiegend sind diese Vorwürfe auch deshalb, weil es dem NRC Handelsblad zufolge in mindestens einem Fall einen nach damaligen Recht Minderjährigen traf, der sich vorher über sexuellen Missbrauch in seinem römisch-katholischen Heim beschwerte.
Dessen Anschuldigung führte zwar zur Verurteilung zweier Kirchenmänner, aber auch dazu, dass Henk H. von der Polizei in eine psychiatrische Klinik der römisch-katholischen Kirche und anschließend in das Sankt-Josephs-Krankenhaus in Veghel verbracht wurde. Dort wurde er Gerichtsdokumenten nach im Alter von zwanzig “auf eigenen Wunsch” kastriert. Volljährig wurde man damals erst mit einundzwanzig. Und seltsamerweise liegt kein Dokument vor, auf dem H. diesen angeblichen Wunsch mit seiner Unterschrift bestätigt.
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