Kritiker-Gastbeitrag: Kirche misst mit zweierlei Maß

DEUTSCHLAND
Rhein-Zeitung

Der 68-jährige frühere Gymnasiallehrer aus Neuwied-Oberbieber amtiert als ehrenamtlicher Vorsitzender der „Frauenwürde Neuwied“ (Schwangerenberatungsstelle). Zugleich ist er Ansprechpartner von „Wir sind Kirche“ in der Diözese Trier und engagiert sich ehrenamtlich in der Pfarrei St.Bonifatius Neuwied als Pfarrgemeinderat, Kommunionhelfer und Lektor. Weiterhin ist er in der Asylarbeit und bei der Neuwieder Tafel aktiv. Schladt fährt begeistert Fahrrad.

Von Hanspeter Schladt

“Schon seit mindestens einem halben Jahr kommt das Bistum Tier nicht zur Ruhe, und man wird den Eindruck nicht los, dass Bischof und Generalvikariat überfordert sind. Altfälle tauchen auf wie im Saarland, über die die Gläubigen zu spät informiert wurden. Oder im Hunsrück, wo selbst Verantwortliche in der Gemeinde nicht im Bilde waren. Auf der anderen Seite steht der Meinungsaustausch zum Thema „Sexueller Missbrauch“, zu dem Bischof Stephan Ackermann Anfang Januar nach Trier einlud, sich den Vorwürfen seiner Kritiker stellte und Fehler bei der Aufarbeitung einräumte. Es ging um relevante Fragen wie die Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt, einen angemessenen Umgang mit den Opfern und den betroffenen Gemeinden – sicherlich gut gedacht, aber nicht weit genug. Wie Jutta Lehnert, die geistliche Leiterin der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) im Bistum Trier, äußerte, geht man nicht auf die grundsätzliche Frage nach den begünstigenden Strukturen der Kirche ein. Laut dieser Zeitung bezeichnete sie die katholische Kirche Anfang Januar als offenes Scheunentor für Sexualstraftäter.

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