NIEDERLANDE
Spiegel (Deutschland)
Von Benjamin Schulz
Die katholische Kirche in den Niederlanden ließ 1956 einen Jungen kastrieren – angeblich, um ihn von seiner Homosexualität zu heilen. Diesen und mögliche weitere Fälle erwähnt ein Bericht über Missbrauch in der Kirche nicht, obwohl die Verfasser davon wussten. Der Skandal wird politisch.
Als Henk Heithuis 1958 mit Anfang zwanzig starb, hatte er so viel gelitten, dass es für mehrere Leben reicht. Über Jahre von katholischen Geistlichen gequält und sexuell missbraucht, entließ die Kirche ihn erst in die Freiheit, nachdem sie ihn durch Kastration für den kurzen Rest seines Lebens gezeichnet hatte.
Heithuis’ Qualen beginnen quasi mit seiner Geburt im Jahr 1935. Als Scheidungskind verbringt er fast seine gesamte Kindheit und Jugend in Heimen. Missbrauch gehört zum Alltag, auch im von katholischen Mönchen geführten Vincentius-Stift in Harreveld. Dort lebt Heithuis von 1950 bis 1953.
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