VATIKAN
Neue Zurcher Zeitung (Schweiz)
Von Franz Haas
Zumindest am Namenstag von Peter und Paul, den Schutzheiligen der Stadt Rom, gab sich der 85-jährige Papst zuversichtlich in seiner Predigt: «Die Mächte des Bösen werden nicht vorherrschen», sagte Benedikt XVI. am 29. Juni im Petersdom. Er wiederholte mehrmals wie zur Beschwörung das lateinische «non praevalebunt», das auch als Motto auf der Vatikan-Zeitung «L’Osservatore Romano» prangt. Zwischen den Zeilen der päpstlichen Predigt stand die Sorge um jenen Skandal, der seit Wochen als «Vatileaks» durch die Medien geistert. Italienische Zeitungen bekommen regelmässig geheime Dokumente aus dem Vatikan von anonymen Informanten. Unter diesen ist der im Mai verhaftete Paolo Gabriele, Kammerdiener des Papstes, wohl nur ein kleiner Fisch oder Sündenbock, denn auch nach seiner Verhaftung sickern noch Informationen durch. Die «Mächte des Bösen» werkeln also weiter, und sie sitzen auch innerhalb der Mauern des kleinen apostolischen Staates.
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