Kirche lässt Missbrauch untersuchen

DEUTSCHLAND
Augsburger Allgemeine

Trier Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch durch katholische Priester hat die Deutsche Bischofskonferenz die Fälle von 78 als Tätern beschuldigten Geistlichen untersuchen lassen. Demnach waren 30 der Geistlichen homo- oder bisexuell. Neun waren pädophil und vier hatten eine Neigung zu pubertären Jungen. Die Beweggründe seien nur in wenigen Fällen Folge einer psychischen Erkrankung, sagte der Leiter der an externe Sachverständige in Auftrag gegebenen Studie, Norbert Leygraf. Es gebe „keine bedeutsamen Unterschiede“ zur übrigen Bevölkerung, sagte der Professor für Gerichtspsychologie.

In der Untersuchung wurden Täterprofile erstellt. Dabei wurden Daten aus den Personalakten über die Persönlichkeit der Beschuldigten und deren Taten mit allgemein bei sexuellem Missbrauch bekannten Befunden abgeglichen. Bei etwa der Hälfte der begutachteten Geistlichen sieht die Studie keine Bedenken gegen einen erneuten oder weiteren Einsatz in der Gemeinde. Des Missbrauchs verdächtigte Geistliche, die weiter in der Kirche blieben, könnten durch ein soziales Kontrollnetzwerk vor Rückfällen geschützt werden, sagte Leygraf, der das Institut für Forensische Psychiatrie der Universität Duisburg-Essen leitet. Unklar sei aber das Rückfallrisiko ohne Therapie.

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