Kommentar zum Artikel “Streit um Personalakten” im Bistum Trier

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1. Grundsätzlich: Der Punkt schien vermeintlich an das Bistum Trier zu gehen. Dennoch gibt Uzulis hiermit eine Steilvorlage, die noch weitere Fragen aufwirft und das Bistum Trier in Erklärungsnot bringen dürfte.

2. André Uzulis, neuer Pressesprecher im Bistum Trier, behauptet unter anderem: „Die ‘Seitenreste’ (man beachte die Anführungszeichen seinerseits an dieser Stelle!) wiesen auf eine bei der damaligen Aktenführung verwendete Bindetechnik hin. Auf den verbleibenden Rand seien Dokumente aufgeklebt worden. „Die in der Akte ‘freien Ränder’ seien nicht entstanden, weil man etwas nachträglich abgeschnitten hätte, sondern weil sie noch nicht ‘beklebt“ waren.“, sagt Uzulis.

Bei einer so sorgfältigen Aktenführung, die sämtliche Korrespondenz zwischen dem Täter und dem Bistum Trier und die so manch’ kuriose Einträge enthält, fällt es auf, dass die Akte abrupt endet. – Zufällig zum Tatzeitraum. Man will mir also glaubhaft machen, dass es angeblich über einen Zeitraum von mehreren Jahren keinerlei schriftliche Kontakte zwischen Bischof und Priester gab. Als wären beide von der Bildfläche verschwunden. Mit Verlaub, meine Herren. Dies ist mehr als unwahrscheinlich.

3. Wenn die in der Akte ‘freien Ränder“ lt. Meinung von Ackermann/Uzulis nicht „beklebt“ worden sind, frage ich mich also: Warum eigentlich nicht? Über einen Zeitraum von mehreren Jahren, keine Visitationsbesichtigungen mehr? Keinerlei Genehmigungsanfragen auf Urlaub zwischen dem Priester und dem Bischöflichen Stuhl? Keinerlei Anträge mehr auf ein neues Fahrzeug? Merkwürdig. Warum wurde dies alles nicht festgehalten, so wie dies in der Akte in den Jahren zuvor nachlesbar ist? Dass der Priester nicht in einer Art Bermuda-Dreieck verschwand, ist ebenfalls nachweisbar. Denn er war ja hier in seiner Pfarrei präsent und verübte mehrfach sexuellen Missbrauch.

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