DEUTSCHLAND
Badische Zeitung
Erst vereinbaren alle deutschen Bistümer die Aufklärung von jahrzehntelang vertuschten Missbrauchsfällen, dann platzt die Studie. Was sagt Klaus Mertes, Leiter des Jesuitenkollegs in St. Blasien, dazu?
ST. BLASIEN. Erst vereinbaren alle deutschen Bistümer die Aufklärung von jahrzehntelang vertuschten Missbrauchsfällen, dann platzt die Studie nach Gegenwind aus Teilen der katholischen Kirche. Einen Machtkampf zwischen konservativen und reformgesinnten Kräften in der Deutschen Bischofskonferenz vermuten Experten. Sebastian Barthmes sprach darüber mit dem Direktor des Jesuitenkollegs in St. Blasien, Klaus Mertes (58). Er hatte die Aufdeckung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ausgelöst.
BZ: Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und das Verhindern von Gewalt jeglicher Art sind für Sie und das damals auch betroffene Kolleg St. Blasien ein wichtiges Anliegen. Welche Folgen hat die Kündigung des Vertrags mit dem Forschungsinstitut durch die Bischofskonferenz aus Ihrer Sicht?
Mertes: Ich kenne weder das Forschungsinstitut noch das Konzept der geplanten Studie und auch nicht den Konflikt, der jetzt aufgebrochen ist. Deswegen kann ich nichts Seriöses dazu beitragen. Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle bleibt natürlich ein wichtiges Anliegen. Schlimm ist: Der Vorgang, den Herr Pfeiffer und die Bischofskonferenz zu verantworten haben, erschüttert das Vertrauen in den innerkirchlichen Aufklärungswillen – und das ist ein großer Schaden, sowohl für die betroffenen Opfer als auch für diejenigen, die konkret vor Ort die Arbeit machen.
Note: This is an Abuse Tracker excerpt. Click the title to view the full text of the original article. If the original article is no longer available, see our News Archive.