Wenn der Wunsch nach Kontrolle die Aufklärung behindert

DEUTSCHLAND
Sueddeutsche

Der Streit über das Forschungsprojekt zu Missbrauch in der katholischen Kirche eskaliert immer mehr – und könnte demnächst vor Gericht weitergeführt werden. Der Chef des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen, Christian Pfeiffer, spricht von “Zensurwünschen” der Kirche. Deren Anwalt wiederum wirft Pfeiffer vor, mit forschen Briefwechseln das Verhältnis zerrüttet zu haben.

Von Roland Preuß und Matthias Drobinski

Christian Pfeiffer spricht heute von einem “tragischen Missverständnis”. Die katholische Kirche habe geglaubt, sich einer wissenschaftlichen Aufarbeitung ihrer Missbrauchsfälle stellen zu können – und dennoch die Kontrolle zu behalten. Der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) spricht deshalb von “Zensurwünschen”, an denen das gemeinsame Forschungsprojekt gescheitert sei. Der Streit wird nun voraussichtlich vor Gericht ausgetragen werden. Die Bischofskonferenz ließ ihm eine Unterlassungserklärung zukommen, in der Pfeiffer zusichern soll, den Vorwurf der Zensur nicht zu wiederholen. “Die werden wir natürlich nicht unterzeichnen”, sagt Pfeiffer.

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