In the Name of the Father

DEUTSCHLAND
A Thin Red Line

Inzwischen vergeht kaum ein Monat, kaum eine Woche, ohne dass es Neues über den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche zu berichten gibt. Gerade in Deutschland sind derartige Vorfälle seit Jesuit Klaus Mertes, Rektor des Berliner Canisius-Kollegs, sich Anfang 2010 bei Opfern aus den 1970er und 1980er Jahren entschuldigte, ein Dauerthema. Aber auch zuvor bereits, nicht zuletzt durch die Aufdeckung des Boston Globe im Jahr 2002 von sexuellem Missbrauch und systematischer Vertuschung in der katholischen Kirche der USA. Vier Jahre später widmete sich Regisseurin Amy Berg in ihrer Dokumentation Deliver Us from Evil dem Thema anhand der Vorfälle um den katholischen Pater Oliver O’Grady.

Vor zwei Jahren berichtete Claudia Keller auf Zeit Online, dass allein 2006 „in den USA 714 glaubhafte Beschuldigungen gegen 448 Priester erhoben“ wurden [1]. Der in die USA emigrierte Ire Oliver O’Grady dürfte dazugehört haben. Im Jahr 1971 war er in die Vereinigten Staaten gekommen und in Kirchen und Gemeinden in Kalifornien als Priester tätig. 22 Jahre später wurde er in vier Fällen wegen Kindesmissbrauchs verurteilt und gab an, über zwei Dutzend Kinder in seiner Zeit als Priester vergewaltigt zu haben [2]. Ein Trauma, nicht nur für die Kinder, die als Erwachsene weiter von dem Missbrauch gebeutelt sind, sondern auch für ihre Eltern, die in ihrem religiösen Glauben ihre Kinder Pater O’Grady anvertrauten.

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