DEUTSCHLAND
Augsburger Allgemeine
Das Kloster Ettal arbeitet die Vorkommnisse im Elite-Internat auf. Auch das Bistum Augsburg beschäftigt sich in zwei neuen Berichten mit den Verfehlungen Geistlicher. Von Daniel Wirsching
Es gibt viele Ettals. Zumindest in den Köpfen der Menschen, die in Internat oder Gymnasium des Benediktinerklosters ihre Jugend verbrachten. Und so können es die einen einfach nicht glauben, dass jener „Traumort“, an den sie nur gute Erinnerungen haben, die Hölle auf Erden gewesen sein soll. Das sind diejenigen, die nicht Opfer systematischer Misshandlungen oder gar sexualisierter Gewalt geworden sind.
Missbrauchs-Skandal im Kloster Ettal: Schmerzhafte Gewissheit
Sie wunderten, ja sie ärgerten sich über die immer wiederkehrende Schlagzeile des Jahres 2010: „Missbrauch in Ettal“. Manche kritisieren bis heute den Weg, den Klosterleitung und Opferverein nach anfänglichen Auseinandersetzungen eingeschlagen haben: den der schonungslosen Aufarbeitung. „Eine kleinere Gruppe der Opfer und wohl auch im Kloster steht dieser Verständigungsperspektive skeptisch bis ablehnend gegenüber“, heißt es in der gestern vorgestellten Studie des Instituts für Praxisforschung und Projektberatung München (IPP). …
außergewöhnlicher Härte exekutierte“.
Beauftragter der Diözese spricht von erschreckenden Einzelfällen
Einen großen Schritt vorangekommen ist auch die Aufarbeitung von Misshandlungs- und Missbrauchsfällen in der Diözese Augsburg. Das Bistum stand, neben Ettal, 2010 im Fokus der Öffentlichkeit – wegen Prügelvorwürfen gegen den damaligen Bischof Walter Mixa. Heute legt es den „Arbeitsbericht“ des ehemaligen Richters am Oberlandesgericht München, Otto Kocherscheidt, vor. Dieser war von März 2010 bis März 2013 Missbrauchsbeauftragter der Diözese, seine Nachfolgerin ist die Augsburger Rechtsanwältin Brigitte Ketterle-Faber.
Dem Bericht zufolge haben sich bei Kocherscheidt bis Ende 2012 171 Personen gemeldet, 37 Meldungen betrafen andere Diözesen oder Orden. Von den 37 Opfern, die Kocherscheidt kontaktierten, waren 25 männlich und zwölf weiblich. „Die meisten Opfer waren zur Zeit der Tat circa zehn Jahre alt, das jüngste sechs Jahre“, schreibt er.
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