“Mein Mut ist dahin”

DEUTSCHLAND
Sueddeutsche

Monika Preis ist Vertrauensperson in der “Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern” – und fühlt sich bei ihrer Arbeit von der Kirche eingeschüchtert.

Interview: D. Stawski

Monika Preis lebt im Bistum Regensburg. Die 50-Jährige ist Lehrerin. Vor sieben Jahren trug sie dazu bei, dass ein Geistlicher wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde. Preis engagiert sich in der “Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern” und ist Vertrauensperson für Betroffene. Ihr sind noch weitere Vorwürfe bekannt. Die Informationen hält sie aber zurück, weil sie sich von der Kirche eingeschüchtert fühlt. Die Geistlichen, die ihr verdächtig sind, arbeiten ihr zufolge weiterhin in ihren Ämtern. Das Bistum Regensburg teilte auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung mit, dass Daten von Hinweisgebern absolut vertraulich behandelt würden. Dem Ordinariat seien in jüngster Zeit keine Fälle von Unterlassungserklärungen gegen Personen bekannt, die sich ans Bistum wandten.

SZ: Welche Missbrauchsvorwürfe sind Ihnen bekannt?

Monika Preis: Ein Fall wurde mir gleich nach der damaligen Verurteilung des Geistlichen zugetragen. Eine Haushälterin erhob Vorwürfe gegen ihren Pfarrer. Er soll mit ihrem Auto nach Tschechien auf den Straßenstrich gefahren sein und dort Buben aufgesucht haben, außerdem soll er eine Art Ziehsohn gehabt haben, einen 16-jährigen Schüler, der bei ihm Tag und Nacht ein- und ausging. Auch im Schlafzimmer des Pfarrers.

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