OSTERREICH
Die Presse
MANFRED SEEH (Die Presse)
Ein ehemaliger Schüler des Stiftsgymnasiums Kremsmünster zieht gegen das Stift und einen Ex-Internatsleiter vor ein Zivilgericht. Als Beweismittel dient auch ein „Presse“-Interview.
Kremsmünster/Steyr. „Der Kläger wurde als Schüler des Konviktsgymnasiums und des angeschlossenen Internats in Kremsmünster jahrelang systematisch und wiederholt körperlich misshandelt und seelisch gequält.“ So beginnt eine Zivilklage, die nun das Landesgericht Steyr, Oberösterreich, abzuhandeln hat. Der Kläger tritt unter dem Pseudonym Roland H. auf. Er ist 45 Jahre alt. Und sieht sich als Opfer eines – wie er der „Presse“ sagt – „menschenverachtenden“ Systems. Des „Systems Kremsmünster“.
Wie kam es zur Klage? Schließlich hat das Stift vor dem Hintergrund diverser, großteils Jahrzehnte zurückliegender Missbrauchs- und Misshandlungsfälle Aufarbeitung betrieben. Es hat vor allem mit der von der Kirche eingesetzten Klasnic-Kommission kooperiert. Nach Angaben des Abtes Ambros Ebhart wurden 38 Fälle gemeldet, davon 29 wegen sexuellen Missbrauchs von Schülern. Mehr als 700.000 Euro seien von der Klasnic-Kommission allein an Opfer aus Kremsmünster ausbezahlt worden.
Note: This is an Abuse Tracker excerpt. Click the title to view the full text of the original article. If the original article is no longer available, see our News Archive.