DEUTSCHLAND
Frankenpost
Regionalbischöfin Dorothea Greiner kündigt an, weiter konsequent gegen Missbrauch zu kämpfen. Für die Kirche könne es eine Verjährung in diesen Fällen nicht geben.
Interview: mit Dr. Dorothea Greiner Regionalbischöfin der evangelischen Landeskirche in Bayreuth
“Wie gehe ich mit Macht, mit Bedürfnissen, mit unerfüllten Sehnsüchten um?” Diese Fragen sind grundlegend für Pfarrer, findet die Regionalbischöfin.
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Frau Dr. Greiner, innerhalb kürzester Zeit verhandeln die Kirchengerichte wegen Missbrauchs gegen zwei bekannte und einstmals angesehene Pfarrer aus Hof. Wie kommt es zu dieser Häufung?
Es entsteht ein völlig falsches Bild, wenn im Blick auf unsere evangelische Kirche von einer “Häufung” gesprochen wird. Nur der eine Fall, bei dem der Vorwurf distanzlosen Verhaltens im Raum steht, bezieht sich auf einen Pfarrer im aktiven Dienstverhältnis; der andere, ungleich schwerer gelagerte Fall, betrifft Vorkommnisse, die größtenteils fast 50 Jahre zurück liegen. Damit befasst sich kein staatliches Gericht mehr. Doch unsere Landeskirche geht dem trotzdem nach, weil sexueller Missbrauch in unserem kirchlichen Disziplinarrecht nicht verjährt. Missbräuchliche Handlungen an Menschen sind in keiner Weise mit dem Amt eines Pfarrers vereinbar, egal ob sie 50 Jahre zurückliegen oder fünf. Dass die Vorkommnisse verfolgt werden, sind wir der Glaubwürdigkeit des kirchlichen Auftrags und nicht zuletzt den Opfern schuldig.
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