Wild und gefährlich

DEUTSCHLAND
Frankfurter Allgemeine

20.06.2013 · Was sich nach seiner Wahl bereits andeutete, ist mittlerweile zur Gewissheit geworden: Papst Franziskus ist für den vatikanischen Hofstaat ein einziger Albtraum. Sicher ist auch: Er lebt gefährlich.

Von DANIEL DECKERS

Einst soll der Schriftsteller Arthur Schnitzler seinem älteren Dichterfreund Arthur Rimbaud geschrieben haben: „Du fragst mich, was soll ich tun? Und ich sage, lebe wild und gefährlich!“ Gut möglich, dass die Vorliebe des Argentiniers Jorge Bergoglio für deutsche Lyrik ihn auch auf die Spur dieses mittlerweile geflügelten Wortes geführt hat. Jedenfalls lebt der Jesuit, der es als junger Mann mit Militärdiktatoren zu tun hatte und der sich zuletzt immer wieder mit den lupenreinen Demokraten an der Spitze seines Landes anlegte, seit drei Monaten wilder und gefährlicher denn je.

Denn was sich in den ersten Tagen nach seiner Wahl am 13. März andeutete, ist mittlerweile zur Gewissheit geworden: Papst Franziskus ist für den vatikanischen Hofstaat ein einziger Albtraum und spätestens seit der vergangenen Woche für die vatikanische Sex-and-Crime-Szene ein unberechenbares Risiko.

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