DEUTSCHLAND
Deutsche Welle
Das Schicksal des Limburger Bischofs entscheidet sich in Rom. Kann sich Franz-Peter Tebartz-van Elst trotz der Skandale im Amt halten? Wir analysieren die turbulenten Ereignisse der letzten Monate.
“Pass auf, das Amt kann den Charakter verderben!” Diese gut gemeinte Warnung bekam einst der katholische Erzbischof von Hamburg, Werner Thissen, von einem Amtsbruder mit auf den Weg, wie er jüngst der ZEIT-Beilage “Christ & Welt” erzählte. Da schlugen die Wellen der Empörung über das Amtsgebaren des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst bereits hoch, immer neue Details über seine verschwenderischen Ausgaben wurden bekannt, bei der Staatsanwaltschaft gingen Anzeigen gegen ihn ein.
Womit erregte Tebartz-van Elst so viel Unmut?
Schon Anfang 2012 geriet der Limburger Bischof mit einem Flug nach Indien in die Schlagzeilen: Er sei zur Unterstützung sozialer Projekte nach Bangalore gereist, sagte er nach seiner Rückkehr, um Kindern zu helfen, “die in Steinbrüchen tätig sind”. Ein edles Motiv, doch das Nachrichtenmagazin SPIEGEL fand wenig später ein pikantes Detail heraus: Tebartz-van Elst war erster Klasse geflogen – “First Class in die Slums”, wie der SPIEGEL titelte – eine Reise im Wert von 7000 Euro, die zum Teil durch die Einlösung von Bonusmeilen und Zuzahlung aus der Privatschatulle des Bischofs bestritten wurde.
Im Sommer 2013 sickerten dann Einzelheiten über den Neubau des Bischofssitzes in Limburg durch: Statt der ursprünglich veranschlagten 5,5 Millionen Euro standen plötzlich Kosten in Höhe von knapp 10 Millionen Euro im Raum. Mehrere deutsche Medien bohrten nach – und kamen zu dem Schluss, dass die Kosten noch viel höher liegen müssen.
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