„Von Reue keine Spur“

DEUTSCHLAND
Berliner Zeitung

[Summary: Jesuit Father Klaus Mertes said bishops involved in abuse cover-ups should lose or resign their office. Archishop Gerhard Ludwig Mueller, now prefect for the Congregation for the Doctrine of the Faith, cover-up in Regensburg. Soon to be a cardinal, Mueller is the number three person in the Vatican and is still telling stories about malicious press campaigns against the Catholic Church, said. Father Mertes said Archbishop Mueller shows no trace of remorse and has not shown willingness to engage in structural problems of the church in context of abuse, he added. Mueller simply continues as if nothing happened. The situation is unbearable for the victims, he said. Mertes asked how Mueller could actually be credible regarding abuse. The issue goes behind Mueller and others in the Vatican show unwillingness to confront the problem in all its depth.]

Jesuitenpater Klaus Mertes spricht im Interview mit der Berliner Zeitung über Missbrauch in der katholischen Kirche und die fehlende Bereitschaft, sich den Fällen zu stellen.

Die Kritik der Vereinten Nationen am Umgang des Vatikans mit Fällen sexuellen Missbrauchs hat am Donnerstag ein geteiltes Echo ausgelöst. Tenor der Aussagen ist jedoch, dass die Opfer ein Recht auf Transparenz und Aufklärung haben. Das sagt auch der Jesuitenpater Klaus Mertes.

Pater Mertes, gehen Sie mit der Kritik der UN an der katholischen Kirche konform?

Nicht jede Kritik ist sachlich und sachdienlich. Zum Beispiel kann ich nur den Kopf schütteln, wenn der UN-Bericht immer noch auf einer zwingenden Meldepflicht von Missbrauchsfällen an die staatliche Justiz herumreitet. Darüber sind wir in der Diskussion längst hinweg. Gerade die Opferschutzverbände warnen vor solch einem Automatismus.

Warum?

Man kann nicht an den Opfern und ihren Wünschen vorbei melden. Als die bayerischen Bischöfe vor drei Jahren in Panik die Meldepflicht einführten, beklagten sich Missbrauchsopfer bei mir, dass ihnen damit vertrauliche und vertrauensvolle Gespräche mit Kirchenvertretern fast unmöglich geworden seien. Für einen staatlichen Ermittler steht an erster Stelle die Unschuldsvermutung zugunsten eines mutmaßlichen Täters. Das heißt, er muss die Angaben der Opfer zunächst einmal bezweifeln. Dann kommt die ganze Maschinerie mit Befragungen, Glaubwürdigkeitsgutachten et cetera in Gang. Davor haben viele Opfer Angst. Aber das sieht der UN-Bericht in seiner Naivität nicht.

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