Gute Nachricht, schlechte Nachricht

ROM
Zeit

[It went quickly in recent weeks. First came the news of the arrest of former Archbishop Jozef Wesolowski for sexual abuse of boys in his time as ambassador to the Vatican. Then it was announced that Wesolowski had oodles of child pornography stored on his computers. In between a bishop had been deposed in Paraguay, who had promoted an alleged abuser to an important post in the diocese.

The bad news was good news for the church for these are steps toward a uniform legal culture. The Vatican is acting with unprecedented consequence. The church, with its 1.2 billion members, still has no consensus about abuse education and prevention. But in countries such as the USA, Australia, Ireland or Germany there are now comprehensive guidelines for dealing with victims and perpetrators. Unfortunately abuse of minors is still considered a problem of the West in parts of Eastern Europe and West Africa.]

VON HANS ZOLLNER

10. Oktober 2014

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In den vergangenen Wochen ging es Schlag auf Schlag. Zuerst kam die Nachricht von der Verhaftung des ehemaligen Erzbischofs Józef Wesołowski wegen sexuellen Missbrauchs von Jungen in seiner Zeit als Botschafter des Vatikans. Dann wurde bekannt, dass Wesołowski Unmengen kinderpornografischen Materials auf seinen Computern gespeichert hatte. Zwischendurch war ein Bischof in Paraguay abgesetzt worden, der einen in den USA verurteilten Missbrauchstäter in ein wichtiges Amt seiner Diözese befördert hatte. Mal wieder bad news für die katholische Kirche und good news für Presse?

Die bad news waren good news für die Kirche, denn beide Verhaftungen sind Schritte zu einer einheitlichen Rechtskultur. Der Vatikan agiert mit nie da gewesener Konsequenz, ohne bad news zu fürchten. Zwar kommen die Anklagen um Jahrzehnte zu spät. Und in der Weltkirche mit ihren 1,2 Milliarden Mitgliedern gibt es noch keinen Konsens zu Missbrauchsaufklärung und Prävention. Aber in Ländern wie den USA, Australien, Irland oder Deutschland gibt es nun flächendeckende Leitlinien zum Umgang mit Opfern und Tätern. Leider gilt in Teilen Osteuropas und Westafrikas der Missbrauch Minderjähriger noch als “Problem des Westens”. Doch die wichtigsten Entscheider im Vatikan haben begriffen, was nottut. Franziskus schuf eine Päpstliche Kommission zum Schutz von Minderjährigen, die nicht nur den Papst berät, sondern auch die römischen Ämter, die Ortskirchen und Ordensgemeinschaften. Zwar hat die Kommission keine direkten rechtlichen Befugnisse, denn entsprechende Organe gibt es schon. Doch nun wird überprüft, ob sie funktionieren. Die Kommission soll Gerechtigkeit für die Opfer erwirken, Prävention, Ausbildung von Personal und eine theologisch-spirituelle Auseinandersetzung mit dem Missbrauch.

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