Kommentar: Kirche und Missbrauch – Kein Schlussstrich

DEUTSCHLAND
Deutsche Welle

[It was five years ago that the Berlin Jesuit Klaus Mertes drew attention to the religious school run by him and how he was found multiple cases of abuse at Canisius College. When this became know, more victims had – “survivors”, as they say often – turned to him. The advance and the courage of these stakeholders and the new cases that become known rocked the Catholic Church in Germany in their marrow. It took until the bishops came from a defensive moment to honest work-up.]

Es war eine der bewegenden Szenen der Philippinen-Reise von Papst Franziskus: Da stand ihm die kleine Glyzelle Palomar gegenüber und sollte dem Gast berichten von ihrem früheren Leben – von Drogen, Prostitution, der Zeit als Straßenkind. Drogen, Prostitution… – zwölf ist das Kind! Und es wird wohl für sein Leben zu tragen haben. Bald brachen dem Mädchen unter Tränen die Worte weg, es kam nur noch ein “Warum lässt Gott das zu?” Tröstend nahm Franziskus sie in den Arm und ermutigte sie im Weinen. Ja, ein rührender Moment. Ein Bild auch für die Kameras.

Man kann durchaus an diese Szene denken, wenn in diesen Tagen die katholische Kirche in Deutschland auf das Bekanntwerden von hunderten und tausenden Missbrauchsfällen in Einrichtungen der Kirche zurückblickt. Hunderte Millionen, vielleicht Milliarden Menschen weltweit sahen in ihren Fernseh-Nachrichten diese Szene. Die ehrliche Anteilnahme des Papstes an einem unschuldigen Opfer, einem Kind. Bei der sexuellen Gewalt von Klerikern oder Kirchenmitarbeitern waren es vielfach auch Kinder, die zu Opfern wurden. Aber als sie endlich an die Öffentlichkeit gingen, waren es laute Erwachsene, die ihr Recht, die Anteilnahme einforderten, ihr Schicksal beklagten.

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