DEUTSCHLAND
Katholisch
[“It’s grown sensibility”]
Vor fünf Jahren wurden die systematischen Missbräuche durch Geistliche in Deutschland aufgedeckt. Seitdem hat sich viel getan – auch bei der Ausbildung von Priestern. Udo Bentz, Regens des Mainzer Priesterseminars und Vorsitzender der Deutschen Regentenkonferenz, spricht mit katholisch.de über die gestiegene Sensibilität bei der Auswahl von Kandidaten. Außerdem erklärt er, warum der Zölibat mehr als “Verzicht auf Sexualität” ist.
Frage: Herr Bentz, laut Bischof Franz-Josef Bode werden in den Priesterseminaren mehr Bewerber als früher abgewiesen, seitdem der Missbrauchsskandal aufgedeckt wurde. Stimmt das?
Bentz: Man kann nicht sagen, seit 2010 würden wir deshalb mehr Bewerber ablehnen, weil wir plötzlich auf etwas völlig “Neues” achten, worauf vorher gar nicht geachtet worden wäre. Ich bin seit 2007 Regens und habe von Anfang an jedes Jahr etliche der Bewerber nicht in die Ausbildung genommen – aus ganz verschiedenen Gründen. Dennoch hat der Bischof recht: Durch viele Gespräche mit Fachleuten und den Austausch unter uns Kollegen ist eine Sensibilität gewachsen. Wir hatten in den zurückliegenden Jahren eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema “sexueller Missbrauch” und “Prävention”. Es gab keine Zusammenkunft unter uns Priesterausbildern, bei der wir nicht auch darüber gesprochen haben. Das verändert die Perspektive. Ich schaue mir die Interessenten heute anders an. Ich gewichte auch meine Wahrnehmungen anders. Wir haben uns als Regenten auch gefragt: Was können wir präventiv beitragen?
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