DEUTSCHLAND
Regensburger Nachrichten
[A victim of abuse at the Regensburg cathedral choir speaks about what happened there.]
Sie wurden geprügelt, sexuell missbraucht und gedemütigt. „Ich bin in die Finsternis gekommen. Es war ein Gefängnis mit Schlägen, Tritten und noch viel Schlimmerem“, erzählt Karsten G. (Name von der Redaktion geändert) von seinen traumatischen Erinnerungen an die Regensburger Domspatzen. Vor sechs Jahren wurden die ersten Missbrauchsfälle in dem berühmtesten Knabenchor Deutschlands bekannt, mittlerweile weiß man von mehr als 230 Fällen. Die Entschädigung? 2.500 Euro Schmerzensgeld, vielleicht – falls der Antrag vom Bistum nicht abgelehnt wird.
„Wenn die Erzieher, die sogenannten Präfekten, nachts ein Flüstern hörten, wurde man aus dem Bett geholt und in das Präfektenzimmer gebracht. Ich musste meinen Kopf zwischen seine Schenkel stecken. Bei jedem Schlag auf den Po rieb er sein Glied an meinem Hinterkopf.“ Karsten G. ist noch Jahrzehnte nach diesen Vorkommnissen schockiert, in seinen Augen stehen Tränen. „Es gab kein Entrinnen.“ Der 46-Jährige schwieg jahrelang, sprach mit niemandem darüber. Seit den 50er Jahren leben die Schüler in dem katholischen Internat der Regensburger Domspatzen, die Regeln waren streng. Erstmals 2010 brach der ehemalige Domspatz Alexander Probst das große Schweigen, er wollte eine Aufklärung und hoffte, damit endlich Frieden zu finden.
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