DEUTSCHLAND
Stuttgarter Zeitung
Korntal-Münchingen – Bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in Kinderheimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal gibt es ein neues Wort: Täterorganisation. In der ersten Pressekonferenz seit dem Beginn des Aufarbeitungsprozesses hat der weltliche Vorsteher, Klaus Andersen, das Brüdergemeindewerk gleich mehrfach so bezeichnet. Und er kündigte an, den Betroffenen in Anerkennung ihres Leids bis zu je 5000 Euro bezahlen zu wollen. Dafür soll eine Stiftung gegründet werden. „In dieser wichtigen Frage müssen wir einen neuen Impuls setzen und zeigen, dass wir unsere moralische Verantwortung für die Geschehnisse annehmen.“
Die Pietisten kommen damit einer zentralen Forderung der Betroffenen nach. Diese fordern eine Wahlfreiheit zwischen Geld- und Sachleistungen, während die Brüdergemeinde seither nur Sachleistungen gewähren wollte. Ergänzend gab Andersen bekannt, die Brüdergemeinde habe dem interdisziplinären Forschungsprojekt der Landshuter Wissenschaftlerin Mechthild Wolff zugestimmt. Korntal bezahlt das Projekt. „Beide Entscheidungen gehen an die Substanz unseres Werkes“, sagte Andersen, ohne konkreter zu werden.
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