“Plötzlich Schreikrämpfe. Der Mund schief”

DEUTSCHLAND
Zeit

[Between 1950 and 1970, children were not only abused and abused in German children’s homes but drug tests were also carried out on them.]

Von Silke Hoock

Das katholische Franz-Sales-Haus in Essen ist schon im Jahr 2010 für seine Grausamkeit bekannt geworden. Ordensschwestern hatten die jungen Heimbewohner mit und ohne Behinderungen bis in die 1970er Jahre brutal gequält. Nun kam heraus, dass es neben den folterartigen Züchtigungen mit Stromkabeln oder heißen Bügeleisen und neben sexuellem Missbrauch auch regelmäßig “Betonspritzen” oder “Kotzspritzen” gab, wie die Heimkinder sie nannten. Also Medikamente, mit denen sie künstlich ruhig gestellt wurden oder die einen permanenten Brechreiz auslösten.

Doch nicht nur in Essen, bundesweit sollen in Deutschland Tausende Heimkinder zwischen 1950 und 1970 Opfer von Medikamententests geworden sein. Impfstoffe, Psychopharmaka und Libido hemmende Präparate habe man ihnen verabreicht. Zu diesem Ergebnis kommt die Krefelder Pharmazeutin Sylvia Wagner in ihrer Doktorarbeit. Wagner hatte an der Universität Düsseldorf 50 Studien von Pharmaunternehmen sowie historisch, wissenschaftliche Fachzeitschriften ausgewertet. Die meisten Tests seien ohne Einwilligung der Eltern erfolgt, sagt die Forscherin.

Note: This is an Abuse Tracker excerpt. Click the title to view the full text of the original article. If the original article is no longer available, see our News Archive.