DEUTSCHLAND
Sueddeutsche Zeitung
Von Matthias Drobinski
Der Rauswurf kam kurz vorm Klassentreffen. Gerhard Ludwig Müller, der es vom Abiturienten zum Kardinal und Präfekten der Glaubenskongregation gebracht hat, war am Freitag quasi schon auf dem Weg nach Mainz, um 50 Jahre Reifeprüfung zu feiern, da bat ihn Papst Franziskus noch einmal zur Privataudienz um zwölf Uhr mittags. Er eröffnete dem überraschten Kardinal, dass es nach dem Ende seiner fünfjährigen Amtszeit als oberster Glaubenswächter am 2. Juli keine weitere geben werde. Tags darauf saß Kardinal Müller in der Mainzer Kirche Sankt Stephan mit ihren berühmten Chagall-Fenstern und wirkte, so berichtete die Mainzer Allgemeine Zeitung, entspannt. Franziskus habe ihm mitgeteilt, er wolle generell die Amtszeit wichtiger Kurienmitarbeiter auf fünf Jahre begrenzen, sagte er, “und da war ich der Erste, bei dem er das umgesetzt hat”. “Differenzen zwischen mir und Papst Franziskus gab es nicht.”
Note: This is an Abuse Tracker excerpt. Click the title to view the full text of the original article. If the original article is no longer available, see our News Archive.