“Mit scharfer Kritik können die Bischöfe nicht umgehen”

DEUTSCHLAND
Sudwest Presse

Die katholische Kirche wirft Ihnen vor, das Vertrauensverhältnis gestört zu haben. Deshalb habe sie das Forschungsprojekt gekündigt. Was ist vorgefallen?

CHRISTIAN PFEIFFER: Ich muss erst einmal Positives zu Bischof Ackermann sagen. Er hat sich außerordentlich um das Gelingen des Projektes bemüht. Er stand auch an unserer Seite, als es erste Anzeichen gab, dass einige Diözesen mehr Macht für die Kirche wünschen. Doch es ist ihm leider nicht gelungen, die Abweichler zu überzeugen. Der VDD hat uns im Mai 2012 einen neuen Vertrag abverlangt, um die Bischöfe zu beruhigen.

Das heißt ein bestehender Vertrag sollte einseitig verschärft werden .

PFEIFFER: Ja, man hat von uns verlangt, dass wir Regelungen zustimmen, die der Kirche ein Zensurrecht einräumen. Im Einzelnen hieß das, dass wir alle Texte zur Genehmigung vorlegen – Doktorarbeiten, Forschungsaufsätze, Habilitationen – und dass die Kirche dann entscheidet, ob sie den Text freigibt oder Änderungen wünscht. Widersetzten wir uns den Änderungswünschen, hätte sie das Recht gehabt, die Veröffentlichung zu verbieten. Der Vertrauensverlust ist dann, vielleicht dadurch entstanden, dass ich sehr deutlich sagte, dass wir Zensur zuletzt in der DDR hatten. Mit scharfer Kritik können die Bischöfe nicht umgehen.

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