Geplatzte Studie zum Missbrauch: Kinderschutzbund spricht Kirche Willen zur Aufklärung ab

DEUTSCHLAND
Spiegel

Die deutschen Bischöfe stehen nach dem Scheitern des Forschungsprojekts zum Missbrauchsskandal massiv in der Kritik. Der Präsident des Kinderschutzbundes wirft der katholischen Kirche vor, sich dem Thema nicht mehr stellen zu wollen.

Hamburg – Der Präsident des Kinderschutzbunds, Heinz Hilgers, hat der katholischen Kirche nach dem Stopp des Forschungsprojekts über Kindesmissbrauch den Willen zur Aufklärung abgesprochen. “Ich habe den Verdacht, dass starke Kräfte in der katholischen Kirche jetzt nach der Methode Vergessen-und-Vergeben arbeiten”, sagte Hilgers der “Saarbrücker Zeitung”. “Es gibt derzeit keine Missbrauchsskandale, über die öffentlich berichtet wird, und deshalb glaubt man in Kirchenkreisen jetzt offenbar, den Mantel des Schweigens darüber hängen zu können.”

Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Missbrauchsskandals ist nach einem Zerwürfnis zwischen der Kirche und dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen vorerst gescheitert. Der Leiter des Instituts, Christian Pfeiffer, will das Forschungsprojekt trotzdem fortsetzen – auch ohne Unterstützung der Bischöfe. Die wiederum suchen nun nach einem neuen Projektpartner.

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