Sexueller Missbrauch: “Die Politik verhöhnt die Opfer”

DEUTSCHLAND
Brigitte

BRIGITTE: Welche Hoffnungen haben Sie für die Zukunft?

Ursula Enders: Wissen Sie, in dem Punkt bin ich sehr bescheiden. Ich wünsche mir nur, dass die Politik ein ganz einfaches Menschenrecht umsetzt: Das Recht auf Hilfe in Notlagen. Aktuell betroffenen Kindern und Jugendlichen muss genauso geholfen werden wie erwachsenen Betroffenen, die in der Kindheit missbraucht wurden. Andernfalls macht sich die Politik im moralischen Sinne der unterlassenen Hilfeleistung schuldig.

Zur Person:
Ursula Enders, geboren 1953, ist Diplom-Pädagogin und Traumatherapeutin. Als Lehrerin an einer katholischen Schule und als Koordinatorin der Sozialpädagogischen Familienhilfe kam sie bereits in den Siebzigern das erste Mal mit Fällen sexualisierter Gewalt in Berührung. Mitte der Achtziger spezialisierte sie sich auf die Beratung und Therapie kindlicher Opfer und die Prävention sexuellen Missbrauchs. Seit Anfang der Neunziger setzt sie sich besonders mit dem Missbrauch in Institutionen auseinander und hat verschiedenste Einrichtungen bei der Aufdeckung und Verarbeitung von sexuellem Missbrauch begleitet.

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