VATIKAN
Frankfurter Rundschau
Von Joachim Frank
Kurz vor der Papstwahl kursiert das Gerücht über ein geheimes Sex-Dossier aus dem Vatikan. Ein Insider hat gegenüber „La Repubblica“ von einer „Gay-Lobby“ im Vatikan berichtet. Namen will der Insider nicht nennen. Noch nicht.
Die „Raben“ kreisen wieder über Rom. Corvi, so nennen die Italiener anonyme Informanten. In der Vatileaks-Affäre vor einem Jahr haben sie eine Fülle vertraulicher Dokumente vom Schreibtisch des Papstes an die Öffentlichkeit lanciert. Jetzt, kurz vor der Papstwahl, raunen die Raben von neuen Enthüllungen, insbesondere zum heikelsten und heißesten Thema der in Rom versammelten Kardinäle: Was steht in dem geheimen Dossier zu den Hintergründen von „Vatileaks“? Was ist dran an Informationen über schwule Netzwerke im Vatikan, Abhängigkeiten und die Erpressbarkeit hochrangiger Prälaten?
Die links-liberale Tageszeitung „La Repubblica“ hatte kurz vor der Abdankung Benedikts XVI. erstmals über angebliche Inhalte der 300 Seiten berichtet, die drei vom Papst beauftragte Kardinäle erstellt und ihm am 17. Dezember in zwei „rot gebundenen“ Konvoluten übergeben hatten. In derselben Zeitung antwortet jetzt ein Insider, der keinen Namen hat, aber einen „Goldring mit päpstlichem Siegel“ am Finger trägt, auf die Frage nach der behaupteten „Gay Lobby“ im Vatikan: „Verissima! Allzu wahr! Darauf können Sie wetten.“ Er könnte Namen nennen von Kardinälen und Monsignori, von Bischöfen und Funktionsträgern“, hochrangigen Leute aus dem Staatssekretariat und den wichtigsten vatikanischen Behörden.
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