DEUTSCHLAND
Welt
[“There are children even killed on camera”]
Die Welt: Herr Rörig, Sie sind seit Ende 2011 Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung. Warum braucht es einen Job wie Ihren?
Johannes-Wilhelm Rörig: Mein Amt braucht es, um dafür zu sorgen, dass die Empfehlungen des Runden Tisches “Sexueller Missbrauch”, der von 2010 bis 2011 getagt hat, Realität werden. Dabei geht es vor allem um verbesserten Schutz für Kinder. Ich muss die Verantwortlichen immer wieder daran erinnern und fragen: Tut ihr wirklich genug angesichts des tausendfachen Missbrauchs von Kindern in Deutschland jedes Jahr?
Die Welt: Nach der Aufdeckung verschiedener Missbrauchsskandale in kirchlichen Einrichtungen und Internatsschulen kochte die öffentliche Erregung hoch. Jetzt redet keiner mehr von dem Thema. Warum?
Rörig: Es gibt bei sexueller Gewalt an Kindern in jedem Menschen den Wunsch zu verdrängen – sich nicht vorstellen zu wollen, was hinter dem Wort sexueller Kindesmissbrauch tatsächlich an schrecklichem Leid stattfindet. Die Politik denkt wohl, dass das kein Gewinnerthema ist und möchte es immer wieder gerne schnell abräumen.
Note: This is an Abuse Tracker excerpt. Click the title to view the full text of the original article. If the original article is no longer available, see our News Archive.