Ein Brief an den Papst

OSTERREICH
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VON MARTIN GEBHART

Auch wenn es das Zentrum der katholischen Weltkirche ist: In Rom sorgt das kleine Österreich derzeit für einigen Gesprächsstoff, in erster Linie wegen der Pfarrerinitiative und deren Aufruf zum Ungehorsam. Dass es deswegen einen direkten Dialog zwischen Papst Benedikt XVI. und dem Proponenten der Initiative, Pfarrer Helmut Schüller, geben wird, sieht man im Vatikan eher als unwahrscheinlich an. „Wenn es ein Problem in einem Land gibt, wird der Papst zu den Bischöfen sagen: Das ist eure Arbeit, diese Probleme zu lösen“, so Pater Frederico Lombardi SJ, Leiter des Vatikanischen Presseamtes zu österreichischen Journalisten.

Auf den direkten Dialog hatte ja Helmut Schüller gehofft, nachdem Papst Benedikt bei der Chrisam-Messe am Gründonnerstag den „Aufruf zum Ungehorsam“ in seiner Predigt direkt ansprach. Mit der Frage: „Ist Ungehorsam ein Weg, um die Kirche zu ermutigen?“ Ein Satz, der in Rom als rein rhetorische Frage gedeutet wird, als klare Verurteilung des Ungehorsams. Der Grazer Bischof Egon Kapellari zum Text in der Papst-Predigt: „Der Text war moderat, hat keine Türe zugeschlagen, niemanden verletzt, ist aber keine Einladung an die Initiative, auf diesem Weg fortzufahren.“ Er sieht das Wort „Ungehorsam“ als Tabubruch an.

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