Kardinal Keith O’Brien: Tiefer Sturz vor dem Konklave

GROSSBRITTANIEN
Spiegel

Von Annette Langer

Vorwürfe, Dementi, Rücktritt: Kardinal Keith O’Brien, einer der führenden katholischen Geistlichen in Großbritannien, ist zurückgetreten. Vier Priester hatten sich über ihn beschwert. Er habe sich “unangemessen” verhalten, heißt es. O’Brien wird damit nicht an der Papstwahl teilnehmen.

Edinburgh/Hamburg – Jetzt also Keith O’Brien. Noch am Freitag plauderte der Kardinal mit BBC-Reporter Glenn Campbell darüber, dass der Zölibat abgeschafft werden müsse. Dass es vielen Priestern schwerfalle, ohne Frau und Kinder zu leben. Jetzt ist der 74-Jährige von seinem Amt als Erzbischof von St. Andrew’s und Edinburgh zurückgetreten. Der Grund: Er soll sich “unangemessen” verhalten haben. Ein ehemaliger und drei aktive Priester aus seiner Diözese hatten sich beim Apostolischen Nuntius in Großbritannien über den Geistlichen beschwert und seine Entlassung gefordert.

Die britische Wochenzeitung “Observer” hatte die Beschwerden öffentlich gemacht – obwohl unklar bleibt, welcher Art die mutmaßlichen Übergriffe gewesen sein sollen. Einer der Priester war dem Bericht zufolge 20 Jahre alt und Seminarist im St. Andrew’s College im schottischen Drygrange, als ihm O’Brien nach dem Nachtgebet Avancen machte. Ähnlich soll es einem anderen Geistlichen nach einem Trinkgelage in der Residenz des Erzbischofs ergangen sein.

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