Vatikan: Kardinal soll Kurien-Kollegen ausspioniert haben

VATIKAN
Spiegel

Von Annette Langer

Wenige Stunden vor dem Rücktritt des Papstes sorgen Gerüchte aus dem Vatikan für Unruhe: Benedikts wichtigster Helfer, Kardinalstaatssekretär Bertone, soll laut einem Magazinbericht dafür gesorgt haben, dass die Kurie überwacht wurde. Keine gute Ausgangssituation für das Konklave.

Rom – Der wichtigste Helfer des scheidenden Papstes, Kardinalsstaatssekretär Tarcisio Bertone, soll systematisch Vatikanangehörige ausspioniert haben. Ziel sei es gewesen, ein mutmaßliches Netzwerk um den wegen Dokumentendiebstahls aus dem Privatbesitz des Papstes verurteilten Paolo Gabriele auszuleuchten. Dies berichtet die heutige Ausgabe des italienischen Wochenmagazins “Panorama”.

Demnach habe Bertone den Chef der Vatikan-Gendarmerie, Domenico Giani, damit beauftragt, Telefongespräche, Unterhaltungen und den E-Mail-Verkehr von Bischöfen und Kardinälen zu überwachen. Es handele sich um die “massivste und flächendeckendste Abhöraktion”, die es je im Vatikan gegeben habe. Detailliert sei aufgezeichnet worden, wer den Vatikan zu welcher Uhrzeit betreten und wieder verlassen und wer sich mit wem getroffen habe. Beweise für die Behauptung führt “Panorama” nicht an.

Note: This is an Abuse Tracker excerpt. Click the title to view the full text of the original article. If the original article is no longer available, see our News Archive.