Übung in Demut

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Sueddeutsche

Franz-Peter von Tebartz-van Elst, Bischof im Bistum Limburg, hat Fehler eingestanden. Ein erster Schritt. Der zweite ist es, seine Ausgaben transparent zu machen. Doch der dritte Schritt ist der schwierigste.

Ein Kommentar von Matthias Drobinski

Franz-Peter Tebartz van Elst, der Limburger Bischof gibt Fehler zu, entschuldigt sich, wirbt bei seinen Kritikern um Vertrauen. Der Brief, in dem er das tut, kommt spät, und man wüsste gerne, wie viel Kardinal Marc Ouellet, der Chef der Bischofskongregation in Rom, dazu beigetragen hat – ihn hatte Tebartz in seiner Not vergangene Woche besucht. Wie auch immer: Das Schreiben ist ehrenhaft und ein erster Schritt, verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen.

Der zweite Schritt dürfte verhältnismäßig einfach sein: Das Bistum muss Auskunft über die Kosten und die Finanzierung jenes Baus geben, in dem nun der Bischof wohnt. Das kann unangenehm werden, aber es mussten schon genug Bauherren erklären, warum ihre Projekte immer teurer wurden. Dann sollte Tebartz zugeben: Er hat die Wahrheit über den Luxusflug zu den Armen in Indien zumindest gebogen. Bitter für jemanden, der kraft Amtes hohe moralische Ansprüche an die Leute stellt, aber unumgänglich.

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