Kloster Ettal: Verfahren gegen Pater G. eröffnet

DEUTSCHLAND
Merkur

[Summary: Father G. has been indicted for sexually abuse more than 20 youngsters under age 14 at the Ettal monastery. The allegations are massive, according to Margaret Notzel, spokesman at the Munich higher regional court.]

Die Anklage allein schnürt einem die Kehle zu: In über 20 Fällen soll Pater G. Schutzbefohlene unter 14 Jahren am Kloster Ettal sexuell missbraucht haben. „Die Missbrauchsvorwürfe sind relativ massiv“, fasst Margarete Nötzel, Sprecherin am Oberlandesgericht München, die Anklage der Staatsanwaltschaft zusammen. Damit wird sich bald die Erste Jugendstrafkammer des Landgerichts München II intensiv befassen. Der Vorsitzende Richter Thomas Bott hat die Anklageschrift unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen. Damit wird ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Kloster Ettals noch einmal aufgerollt – um es dann endgültig zu schließen. Denn juristisch geht es nur noch um Pater G. und die Frage, was er getan oder nicht getan hat.

15 Patres und weitere weltliche Erzieher sollen Schutzbefohlenen am Kloster körperliche Gewalt zugefügt oder sie sexuell missbraucht haben. Dies besagt der Abschlussbericht von Thomas Pfister, den er im April 2010 vorlegte. Ein Unrecht, das vor allem zwischen 1960 und 1990 geschehen sein soll. Das bedeutet auch: Einige Beschuldigte sind tot, viele Taten sind verjährt. Für Pater G. gilt das nicht. Die Vorwürfe gegen ihn beziehen sich auf die Jahre 2001 bis 2005. Als Präfekt und Religionslehrer war er damals am Kloster Ettal tätig. Er habe sich Buben „mit sexueller Disposition genähert“, gibt Nötzel sinngemäß aus der Anklageschrift wider. 2005 waren die Vorwürfe bekannt geworden. Doch ein externer Gutachter, den das Kloster beauftragt hatte, entlastete Pater G.: Er sah keine Hinweise auf einen sexuellen Missbrauch. Anders die Staatsanwaltschaft. Und anders offenbar auch die Jugendstrafkammer.

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