Schwerer Weg zurück: „Möchte keine Rache“

DEUTSCHLAND
Mittelbayerische

VON NIKOLAS PELKE, MZ

HEIDECK Die Gebetsbücher sind längst vergriffen, als die letzten Besucher in den Gottesdienst eilen. Die Stadtpfarrkirche ist besetzt bis auf den allerletzten Platz. Ein Blick in die Gesichter der Menschen an diesem Samstagabend zeigt: Die Katholiken in Heideck sind durch die Bank angespannt.

Wie wird der Pfarrer Tobias Göttle seiner Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Roth gegenübertreten? Nach all dem was passiert ist in den letzten 16 Monaten. Nach den schweren Vorwürfen des Kindesmissbrauchs und den Monaten in der Untersuchungshaft. Alle sind sie heute gekommen, um dabei zu sein, wenn der alte und neue Pfarrer ein paar Tage vor Weihnachten in den Kreis der Gemeinde zurückkehren soll. Darüber sprechen, wie sich das anfühlt, will vorher keiner. Was könne man schon sagen, wenn ein katholischer Geistlicher einen Jungen sexuell missbraucht haben soll? Die Öffentlichkeit sei allzu schnell bereit gewesen, den ungeheuerlichen Verdacht für bare Münze zu nehmen. Waren die katholischen Priester nicht genau aus diesem Grund zuletzt weltweit in die Schlagzeilen geraten? Auch in Heideck hat es Schlagzeilen gegeben. „Pfarrer hinter Gittern“ war nur eine davon.

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