Ex-Pater zu zwölf Jahren Haft verurteilt

OSTERREICH
Wiener Zeitung

Kremsmünster/Steyr/Linz. Die Missbrauchsaffäre im Stift Kremsmünster hat in den vergangenen Jahren die Justiz beschäftigt, viele Ermittlungen und Verfahren verliefen aber – meist wegen Verjährung – im Sand. Drei Zivilklagen wurden abgewiesen. Vor einem Strafgericht landete nur der ehemalige Konviktsleiter. Er fasste zwölf Jahre aus. Das Urteil wurde am Donnerstag vom Oberlandesgericht Linz bestätigt. Nun muss ein Sachverständiger klären, ob der 81-jährige Ex-Pater haftfähig ist. Laut seinem Verteidiger wurde dazu bereits ein Gutachter vom Gericht bestellt.

Der Mann hat von 1967 bis 1996 sexuelle und gewalttätige Übergriffe auf ehemalige Schüler verübt. Teils ging er mit einer Ochsenpeitsche, Tritten oder beidhändig ausgeführten “Stereowatschen” auf die Zöglinge los. Gelegentlich erklärte er Kinder für “vogelfrei”. Insgesamt 24 Opfer wurden in der Anklage genannt.

Zudem drohte der Beschuldigte mehrmals, er werde seine Pumpgun holen. Dass er die Waffe bis 2010 illegal besessen hat, war offenbar ausschlaggebend, dass die anderen Vorwürfe nicht verjährten. OGH und OLG bestätigten Schuldspruch und Strafmaß.

Note: This is an Abuse Tracker excerpt. Click the title to view the full text of the original article. If the original article is no longer available, see our News Archive.